18. Oktober 1944 Bonner gedenken der Bombenopfer

BONN · Kranzniederlegung zur Erinnerung an die 300 Opfer des verheerenden Angriffs auf die Bonner Altstadt. Der 18. Oktober 1944 war für Bonn ein schwarzer Tag.

 Kranzniederlegung: Die Bonner gedenken der 300 Opfer des verheerenden Bombenangriffs.

Kranzniederlegung: Die Bonner gedenken der 300 Opfer des verheerenden Bombenangriffs.

Foto: Barbara Frommann

Britische Bomber legten Bonn in Schutt und Asche. 300 Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben. Mit einer Kranzniederlegung am Frauenmuseum wurde der Opfer Am Donnerstag zum dritten Mal gedacht. "Ich war damals noch ein kleiner Junge aber an die Angst, als die Bomben fielen, kann ich mich gut erinnern", sagte Bürgermeister Horst Naaß. Den Mund öffnen, damit das Trommelfell nicht platze, sei immer die erste Anweisung im Bunker gewesen.

Der verheerende Bombenangriff begann in den Morgenstunden des 18. Oktober 1944. Um 9.45 Uhr begannen die Sirenen zu heulen, eine Stunde später verdunkelten 127 Lancaster-Bomber und 224 Spitfire-Begleitflugzeuge der British Air Force den Himmel. 630 Tonnen Bomben fielen auf Bonn und radierten die Altstadt am Rheinufer von der Ersten Fährgasse bis zu Wachsbleiche nahezu flächendeckend aus.

2000 Verletze und 20.000 Obdachlose waren neben den Toten die schreckliche Folge des Angriffs, den vor allem die älteren Menschen wohl nie vergessen werden. "80 Prozent der historischen Altstadt wurden zerstört. Ursprünglich sollten die Bomben über den ganzen Oberrhein verteilt werden.

1944: Bonn im Bombenhagel
17 Bilder

1944: Bonn im Bombenhagel

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Der war aber zu bewölkt, deshalb wurde alles über Bonn abgeworfen. Mit so einem Angriff hatte einfach keiner gerechnet", erzählte Curt Delander, der eine Ausstellung über Ausgrabungen aus der Bonner Altstadt kuratiert. "Viele junge Leute wissen gar nicht, dass die eigentliche Bonner Altstadt am Rheinufer war. Was heute als Altstadt bezeichnet wird, ist Geschichtsverdrehung."

Die archäologischen Überreste wurden beim Bau der kürzlich errichteten Rheinlogen am Brassertufer gefunden. Dort stand vor dem 18. Oktober 1944 das Beethovenhaus. "Hier hat Beethoven die Hauptzeit seiner Jugend gelebt", erzählte Delander. "Ich kann nicht verstehen, dass eine Stadt, die sich Beethovenstadt nennt, das nur leicht beschädigte Haus nicht wieder aufgebaut hat", sagte er und zeigte auf ein paar alte Steine, die Grundmauern des Beethovenhauses.

Die Gertrudis-Kapelle habe den Angriff zwar schwer beschädigt überstanden, sagte Delander, der endgültige Abriss sei aber von Kardinal Frings angeordnet worden. Die Kapelle schmückte auch den Orden, den der älteste Ur-Altstadt-Karnevalsverein "Rot-Grüne-Senatoren" dem zuständigen englischen Archäologen Gary White als Dank für seine Arbeit überreichte.

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