Bonner machen mobil gegen Demo der Rechtsextremen

Initiative will Aufmarsch zur Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien verhindern

Bonner machen mobil gegen Demo der Rechtsextremen
Foto: Roland Kohls

Bonn. (jab) Die Anmeldung liegt der Polizei vor, ein Gespräch mit den "Anmeldern aber steht noch aus", sagt ein Sprecher der Bonner Polizei: Am 12. Juli plant das neonazistische "Aktionsbündnis Mittelrhein" eine Demonstration in Duisdorf.

Wie viele Teilnehmer vor der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) gegen deren Arbeit protestieren - dazu kann die Polizei noch keine Angaben machen. Mit an Bord sind neben dem Aktionsbündnis wohl auch andere rechte Organisationen wie die autonomen Nationalisten, sagt der Sprecher einer Initiative, die sich gegen den Protestmarsch gebildet hat. "Wir haben uns direkt mit Institutionen wie der ver.di-Jugend und studentischen Gruppen getroffen", so der Sprecher.

"Für die konkreten Planungen treffen wir uns noch einmal am 4. Juni." Ab 18 Uhr soll dann eine "möglichst breite Öffentlichkeit" im großen Saal des DGB-Hauses, Endenicher Straße 127, festlegen, "wie man der Demo wirkungsvoll entgegentreten kann". Das Ziel aber sei es, die Demo zu verhindern. Das wollen auch Bonner Schüler, die die Mitglieder der Schülervertretungen für Donnerstag, 5. Juni, um 16 Uhr in die Wolfstraße 10 einladen.

Die BPjM setzt Medien wie CDs oder Filme auf den Index, die jugendgefährdend sind, erklärt Petra Meier, stellvertretende BPjM-Vorsitzende. "Tatbestände sind zum Beispiel die Verherrlichung von Krieg und Nationalsozialismus oder Texte, die Anreize zu Rassenhass geben."

Steht ein Tonträger auf dem Index, ist er für Jugendliche unter 18 Jahren tabu. Die Arbeit der Jugendschützer sei wichtig, "weil bestimmte Inhalte junge Leute, die Gewalt gewöhnt sind oder die sozial nicht aufgefangen werden, negativ beeinflussen".

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