Bonner Mieterbund schlägt Alarm

Zu wenig Wohnungsbau, zu viele Heuschrecken

Bonn. (kf) Der Mieterbund Bonn/Rhein-Sieg schlägt Alarm: In Bonn werden immer weniger neue Wohnungen gebaut und die vorhandenen werden oft in ihrer Substanz vernachlässigt, meint Geschäftsführer Bernhard von Grünberg.

Durch neue Förderungs- und vom Land vorgegebene Abwicklungsmechanismen werde die Finanzierung von Neubauten künftig immer komplizierter - gerade für die Zuzugsregion Bonn ein fatales Signal. Von Grünberg regt deshalb an, schnell Bautätigkeiten zu entfalten, am besten über die städtische Vebowag.

Gefährlich findet es der Mieterbund, dass sich immer mehr so genannte Private Equity Fonds - im Volksmund "Heuschrecken" - in die Bestände einkaufen, sie dann vernachlässigen und nicht mehr investieren. Bei 15 000 bis 20 000 Wohnungen in Bonn sei das inzwischen der Fall, sagt von Grünberg: "Wir empfehlen der Stadt Bonn, sich Vorkaufsrechte für solche Siedlungen per Satzungsbeschluss einzuräumen." Das habe zum Beispiel die Stadt Dortmund bereits getan.

Der Mieterbund geht davon aus, dass diese Fonds ihre Bestände nicht auf Dauer behalten, sondern weiterverkaufen. "Hierdurch entsteht dann oft eine weitere Spirale nach unten", weiß Grünberg aus Erfahrung. Erst durch das Vorkaufsrecht könne die Kommune dann wieder zu einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung kommen.

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