Bonner Schüler beim Parabelflug des DLR

"Das war unbeschreiblich toll - einfach Hammer." Ronja Landeck und Maurice Klein schwebten am Sonntag vor lauter Glücksgefühlen auf Wolke 7.

Bonner Schüler beim Parabelflug des DLR
Foto: dlr

Bonn. "Das war unbeschreiblich toll - einfach Hammer." Ronja Landeck und Maurice Klein schwebten am Sonntag vor lauter Glücksgefühlen auf Wolke 7. Die beiden Schüler des Ernst-Kalkuhl-Gymnasiums in Oberkassel nahmen an einem Parabelflug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz teil.

Ein halbes Jahr lang hatten sich die beiden 18-Jährigen gemeinsam mit ihren Mitschülern des Chemiekurses auf diesen Tag vorbereitet. Das Losglück entschied zugunsten der beiden.

"Dann klingelte plötzlich der Wecker um 5.30 Uhr, und der bislang aufregendste Tag meines Lebens begann", erzählte Ronja am Sonntagabend.

Der Sonntag in Kurzform: Müslifrühstück mit den Eltern, Ankunft um 7 Uhr am Flughafen Köln/Bonn, letzter Gesundheitscheck, Spritze gegen Übelkeit. Dann kommt die Crew zusammen. Ronja und Maurice erkennen zwei Mitglieder trotz ihrer Astronauten-Overalls sofort: Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier (Ski Alpin) und Bonns SPD-Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber steigen mit an Bord des Airbus A300-Zero G, ein speziell für Parabelflüge ausgestattetes Forschungsflugzeug.

Die Maschine hob in Richtung Nordsee ab. In einer Flughöhe zwischen 6 000 und 8 000 Metern flog der Airbus insgesamt 14 Parabeln. Zweck dieser Flugmanöver ist die Herstellung eines Zustands der Schwerelosigkeit, der jeweils rund 22 Sekunden andauert. In dieser Zeit werden wissenschaftliche Versuche vorgenommen. Beim Einleiten des Steigfluges sowie beim Abfangen des Sinkfluges herrscht im Flugzeug nahezu doppelte Schwerkraft. Maurice war überglücklich. Er erfuhr erst am Freitagabend, dass er mitfliegen durfte.

Eigentlich war er nur als Ersatzmann für Ronja vorgesehen. Dann musste ein Mannschaftsmitglied absagen, und Maurice rückte nach. Von Foto- und Filmkameras festgehalten schwebte, drehte und ulkte er an Bord herum. "Ich war eher ängstlich und bewegte mich anfänglich ganz langsam. Eine italienische Astronautin gab mir einige Tipps.

Manchmal wusste ich gar nicht, wo oben und unten ist. Schwerelosigkeit ist ein ganz besonderes Bewegungserlebnis", berichtete Ronja. Mit zunehmender Dauer konnte sie das Abenteuer dann aber doch noch genießen. An Bord mussten Ronja und Maurice das Verhalten von präparierten Wasserflöhen beobachten. "Wir haben diese Tests mit einer Videokamera aufgenommen", sagten die Schüler. Mittags landete der Airbus wieder in Köln.

Auf der Landebahn standen die Schulkameraden und Chemielehrer Wilfried Stephan. Sie jubelten ihren "beiden Helden" zu. Das Schulprojekt Schwerelosigkeit ist damit beendet. Am Montag stehen wieder Mathe, Englisch und Sport auf dem Stundenplan. Für Ronja und Maurice heißt es Fahrt aufnehmen: Im Frühjahr wartet das Abitur auf sie.

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