Bund für Umwelt und Naturschutz kritisiert die Stadt für Atomtransporten

Mangelhafte Vorsorge bei der Fahrt von Güterzüge mit Uranhexafluorid

Bonn. Der Bonner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) wirft der Stadt mangelhafte Vorsorge bei Atomtransporten vor. Wie berichtet, rollen des öfteren Güterzüge mit Uranhexafluorid aus Südfrankreich kommend durchs Bonner Stadtgebiet nach Gronau. Mit einer Kleinen Anfrage hat die PDS das Thema auf die politische Schiene gehoben.

Bereits im Sommer vergangenen Jahres hätte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann in einer Antwort auf eine BUND-Anfrage die Gefahren der Transporte von Uranhexafluorid durch Bonn "weitgehend verharmlost". Damals wie jetzt teilte die Stadt mit, dass sie "über keine Informationen verfüge, welche Transporte mit gefährlichen Stoffen und Gütern auf der Schiene oder über die Straße durchgeführt werden".

Sie habe zwar spezielle Einsatzpläne zur Abwehr von Gefahren bei Unfällen mit atomaren, biologischen oder chemischen Stoffen, aber keine Vorsorgepläne, die "auf spezielle Gefahren (beispielsweise radioaktive Ladung) abgestellt" seien.

Der Bonner BUND weist darauf hin, dass die Feuerwehren in anderen kreisfreien Städten und Kreisen entlang der Transportstrecke "sehr wohl über die beim Austritt von Radioaktivität notwendigen Dekontaminationsvorrichtungen verfügen - kurz, auf die Gefahren von Atomtransporten vorbereitet sind". Auch würden Kreisleitstellen, zum Beispiel in Borken, regelmäßig zwei Wochen vor Durchfahrt eines Zuges informiert.

Darüber hinaus hätten Kommunen, so Lünen, mit der Bundespolizei einen rechtzeitigen Informationsaustausch über Atomtransporte vereinbart. "Als Vorreiterin in Sachen Energiewende sollte die Stadt Bonn deutlich machen, dass weitere Atomtransporte unerwünscht sind", so der BUND.

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