Freibadnächte im Friesi Buntes Open-Air-Kino im Friesi in Bonn

Bonn · An den ersten beiden Wochenenden im August wird das Friesdorfer Freibad wieder zum Open-Air-Kino. Den Start machen das Radmovie "25 km/h" und mehrfach ausgezeichnetes Filmdrama "Bohemian Rhapsody".

Erreichbar ist das Friesi auf vielfache Art und Weise: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß, mit dem eigenen Auto, oder - passend zum Eröffnungsfilm der Friesdorfer Freibadnächte 2019 am Freitag. 2. August, auch mit dem munter vor sich hinknatternden, motorisierten Zweirad. Höchstgeschwindigkeit? "25 km/h"! Genau so nämlich heißt das Roadmovie mit Lars Eidinger und Bjarne Mädel als Brüderpaar mittleren Alters, das sich den Jugendtraum einer Reise auf Mofas quer durch Deutschland erfüllt. Erinnert vielleicht spontan an David Lynchs 1999 nach einer wahren Geschichte gedrehten "Straight Story"?

Und wie bei dem Mann, der mit seinem Aufsitzrasenmäher die 390 Kilometer von Laurens/Iowa zu seinem Bruder nach Mount Zion/Wisconsin zurücklegt, ist auch in Markus Gollers Film aus dem Jahr 2018 der Weg sozusagen das Ziel.

Es geht um gemeinsame Ziele wie vom Zehner springen und sich beim Griechen einmal durch die Speisekarte essen. Es geht um Entfremdung und Wiederannäherung. Und es haftet dem Ganzen selbstredend der Geschmack von Freiheit und Abenteuer an, verbunden mit wunderbar komischen Elementen.

Die Zuschauer können sich auf den selbst mitgebrachten Decken und Kissen also ganz entspannt zurücklehnen. Ob sie nun vorher noch ein paar Runden geschwommen sind oder direkt ins Kino auf die grüne Wiese kommen. Erlaubt ist, was gefällt. Und die Verbindung der langer Freibad-Öffnungszeit mit einem Film vor dem sommerlichen Abendhimmel gefällt den Bonnern offenbar so gut, dass die Freibad Freunde Friesdorf und die Bonner Kinemathek nun schon zur achten Ausgabe dieses kleinen Festivals einladen.

Die Abendkasse für Filmfreunde und/oder Spätschwimmer öffnet um 19.30 Uhr. Der Einlass beginnt um 20 Uhr, und die Becken können bis kurz nach 21 Uhr genutzt werden.

Weiter geht es am Samstag, 3. August, mit "Bohemian Rhapsody", der mit vier Oscars prämierten und zuvor bei den Golden Globes 2019 als bestes Filmdrama ausgezeichneten Geschichte der legendären britischen Band Queen und ihres charismatischen Leadsänger Freddie Mercury. Wenn der dann mit gereckter Faust "We Are The Champions" in den Abendhimmel schmettert, ist die Gänsehaut sicher nicht nur der Kühle des Wassers zuvor oder einer leichten Brise über der Wiese zuzuschreiben.

"Der Junge muss an die frische Luft" ist das zweite Biopic dieser Saison. Was sich auf Anhieb so anhört wie eine Aufforderung wohlmeinender Eltern, mal rauszugehen - vielleicht sogar zum Schwimmen ins Friesi - meint in diesem Fall aber die Geschichte eines kleinen pummeligen Jungen namens Hans-Peter Kerkeling. Mit der Kindheit des Entertainers kann man schon mal einen Abend verbringen - so zum Beispiel am 9. August.

Zum Abschluss der Friesdorfer Freibadnächte geht's am Samstag, 10. August, aufs Rad Der deutsche Dokumentarfilm "Anderswo. Allein in Afrika aus dem Jahr 2018" ist ein Reisebericht des aus Hamburg stammenden Anselm Pahnke, der nach seinem Bachelorstudium in Ozeanographie und Geophysik 2013 und 2014 den afrikanischen Kontinent von Süd nach Nord durchquerte. 15 000 Kilometer, 414 Tage, 15 Länder.

Soweit die Fakten dieser Reise, die der junge Mann völlig allein unternommen hat. "Anderswo. Allein in Afrika" setzt auch die vom ADFC und der Kinemathek initiierte Reihe der "Fahrradfilme" fort. Und zum Abschlussabend des Filmfestivals im Friesi wird Anselm Phanke dort sicher noch ein paar Anmerkungen zu seinem Abenteuer auf zwei Rädern beisteuern können.

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