Noch mehr Zugang zu Hilfsgütern in Wachtberg Caritative Angebote sollen längerfristig unterstützen

Wachtberg · „Zugabe“ und Kleiderstube reagieren mit zusätzlichen Angeboten auf die Not von Flutopfern. Die Öffnungszeiten der Hilfseinrichtungen werden ausgeweitet. Es sei für längere Zeit genug Material zur Weitergabe vorhanden. Erlös der Kollekte beim Patronatsfest wird an Hochwassergeschädigte gespendet.

 Andrea Neu (links) und Marianne Pilger wollen dauerhafte Unterstützung für die Flutopfer anbieten.

Andrea Neu (links) und Marianne Pilger wollen dauerhafte Unterstützung für die Flutopfer anbieten.

Foto: Petra Reuter

Erstmals bietet die „Zugabe“ in Wachtberg ihre Unterstützung zusätzlich für im Ländchen gestrandete Flutopfer an. Ebenso wie diese Hilfe soll die der Ehrenamtlichen des Ließemer Kleiderpavillons langfristig angelegt sein. Vor allem der Bedarf an Sachspenden werde im Laufe der nächsten Monate immer wieder entstehen, schätzten Marianne Pilger vom Kleiderpavillon und Andrea Neu, Organisatorin der „Zugabe“, die Situation ein. Auch die Kollekte des Patronatsfests in Klein-Villip soll den in Not Geratenen zugute kommen.

„Es ist verständlich, dass viele Sachspenden jetzt liegen bleiben“, fand Neu. Viele an der Ahr obdachlos gewordenen Menschen lebten zurzeit bei Freunden, Verwandten oder in Notunterkünften auf sehr engem Raum. „Da kann man natürlich nicht viel abstellen oder Dinge für den Neustart lagern. Die Menschen können es nicht unterbringen“, so Neu.

Öffnungszeiten werden für Flutopfer erweitert

In den nächsten Monaten aber werden die von den Zerstörungen der Wassermassen Vertriebenen schrittweise wieder zurückkehren. „Dann werden sie wieder gebraucht, die Bettwäsche, Kaffeemaschinen, die Kissen und die Kleidung“, war sich Neu sicher. Damit die Menschen auch dann noch versorgt werden können, machen die Aktiven des Kleiderpavillons ein besonderes Angebot für die nächsten Monate.

„Wir öffnen zusätzlich auch für die betroffenen Menschen von der Ahr und für die Gruppen, die sich organisiert haben, um ihnen zu helfen“, sagte Pilger. Sollte außerhalb der regulären Öffnungszeiten, an den Donnerstagen zwischen 15 und 17 Uhr für Abholer und Montag zur gleichen Uhrzeit für Spender, Bedarf bestehen, könne man einen zusätzlichen Termin per E-Mail unter heiner.pilger@t-online.de vereinbaren. „Es kann eine Gruppe Betroffener selbst kommen oder organisierte Helfer, die ihnen das Notwendige hinbringen“, sagte Pilger. Die Wachtberger müssten durch dieses zusätzliche Angebot nicht auf das reguläre Angebot verzichten, so Pilger. „Wir haben so viel Kleidung, Geschirr, Porzellan, Kinderspielzeug und Bücher gespendet bekommen, dass es für alle ausreicht.“ Auch Schulranzen seien zurzeit im Angebot.

Dinge des täglichen Bedarfs im Berkumer Pfarrheim

Für die „Zugabe“ im Berkumer Pfarrheim sei dank Spenden ein zusätzliches Angebot mindestens bis zum Ende des Jahres gesichert, schätzte Neu. Zu den regulären Ausgabezeiten an jedem zweiten Donnerstag im Monat von 14.30 bis 16 Uhr und jedem vierten Donnerstag im Monat zwischen 7.30 und 14 Uhr können aktuell in Wachtberg lebende Flutbetroffene gegen Vorlage des Personalausweises Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs wie Hygieneartikel erhalten. „Normalerweise braucht man wegen Corona einen Termin. Wer aber zum ersten Mal bei uns ist, kann einfach ohne Termin kommen“, sagte die Organisatorin.

Weitere Hilfe für die Zugabe wird aus der Kollekte des Patronatsfestes an der Kapelle in Klein-Villip kommen. „Wir feiern die Patronatsmesse am Sonntag, 22. August, um 18 Uhr vor der Kapelle“, so Organisator Hans Böhm. Dieses Mal wird der Villiper Kirchenchor die bekannte detailreich gestaltete Messe musikalisch begleiten. Sollte die Feier wegen des Wetters nicht an der Kapelle stattfinden können, informiert die Homepage der Gemeinde Sankt Marien über eine Ausweichmöglichkeit, sagte der Organisator.

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