CDU lehnt Wohnungen im Godesberger Rathaus ab

Nutzung des historischen Ensembles als Hotel ist dagegen denkbar - Redoute soll einbezogen und der Boulevardcharakter wieder hergestellt werden

CDU lehnt Wohnungen im Godesberger Rathaus ab
Foto: Friese

Bad Godesberg. Die Bad Godesberger CDU hat sich in Sachen Kurfürstenallee in einem wesentlichen Punkt festgelegt: Für die Union komme "keine Wohnnutzung des bisherigen Rathauses in Frage", schreibt der Bezirksvorsitzende Norbert Jacobs in einer Pressemitteilung und schließt damit eines der beiden nach dem Interessenbekundungsverfahren verbliebenen Investorenkonzepte definitiv aus.

Wie berichtet, setzen die Projektpartner Hochtief und Prinz von Preußen in ihrem Zukunftsentwurf für die historische Häuserzeile ganz auf hochwertiges Wohnen. Eine Nutzung des Rathauses als Hotel, wie sie das Konzept von Bertram/OBBrealinvest vorsieht, hält Jacobs dagegen für denkbar - vorausgesetzt, der öffentliche Zugang bleibe gewährleistet, beispielsweise durch ein Restaurant oder Kaffeehaus.

Dabei sei die Einbeziehung der Redoute ebenso unerlässlich wie die Wiederherstellung des "Boulevardcharakters" der Kurfürstenallee. Wünschenswert wären darüber hinaus Probebohrungen nach nutzbarem Thermal- und Mineralwasser.

Die Tatsache, dass für die denkmalgeschützten Gebäude dringender Handlungsbedarf bestehe, bedeute jedoch nicht, dass sie "automatisch und ausschließlich" veräußert werden müssten, so Jacobs. Neben dem Selbstbehalt und der dann erforderlichen Renovierung durch die Stadt Bonn sei auch eine Vermarktung einzelner Gebäudeabschnitte vorstellbar.

In jedem Fall müsse unterm Strich eine "Bad Godesberger Lösung" stehen, "die dem Charakter des Stadtbezirks und seiner Bürger entspreche". Zu diesem Zweck müsse die Stadt aber zunächst einmal darlegen, wieviel Büroflächen sie künftig in Bad Godesberg benötigt. Nach GA-Informationen hat die Verwaltung den Bedarf für ihre Dienststellen im südlichen Stadtbezirk zwar inzwischen ermittelt, die Daten aber bislang nicht bekannt gegeben.

Die Christdemokraten würden deshalb auch keine Entscheidung akzeptieren, die lediglich der Aufbesserung der städtischen Finanzen dienen und wesentliche Godesberger Anliegen in den Hintergrund treten lassen würde, so der Vorsitzende weiter. Schließlich habe die Stadt als Eigentümerin den Sanierungsstau ihrer historischen Liegenschaften selbst zu verantworten.

"Denkbar wäre für uns neben einer öffentlichen Weiternutzung des heutigen Rathausabschnittes in erster Linie eine Zurückführung des Gebäudeensembles auf seine ursprüngliche Funktion - also die Stärkung des Bad- und Gesundheitscharakters Bad Godesbergs an einem solch hervorragenden Standort", so Jacobs.

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