Stadt informiert Bonn impfte im NRW-Vergleich bislang die meisten Bürger

Bonn · Bonn rangiert bei der Anzahl der gegen Corona geimpften Bürger auf Platz eins in NRW. Die Impfaktion soll in der Bundesstadt jetzt zusätzlich Fahrt aufnehmen, verspricht Feuerwehrchef Jochen Stein.

 Die Stadt Bonn liegt auf Platz 1 der meisten Geimpften. (Symbolbild)

Die Stadt Bonn liegt auf Platz 1 der meisten Geimpften. (Symbolbild)

Foto: Benjamin Westhoff

Einen großen Sprung nach oben hat der Inzidenzwert in Bonn von Donnerstag auf Freitag gemacht. Er sprang von 85 auf 95,2. Konkrete Gründe konnte die Stadt Bonn in einer Pressekonferenz mit Gesundheitsamtsleiterin Susanne Engels und Feuerwehrchef Jochen Stein nicht nennen. Engels sprach von einem diffusen Infektionsgeschehen, insbesondere gebe es einzelne Fälle an vielen Schulen und Kitas. Insgesamt sei der Anteil der deutlich schneller ansteckenden Virusvarianten auf 54,4 Prozent gestiegen. Stein kündigte in dem Zusammenhang an, dass beim Thema Impfen die Stadt Bonn nochmals Gas geben will. Ohnehin steht die Stadt Bonn bestens da: Mit 13,15 Erstimpfungen auf 100 Einwohnern rangiert die Bundesstadt in NRW auf Platz 1. Den Spitzenplatz nimmt die Stadt auch bei den Zweitimpfungen mit einem Wert von 5,56 Impfungen pro 100 Einwohnern ein. Auf einem der letzten Plätze aller Kommunen in NRW rangiert der Rhein-Sieg-Kreis.

Die Zahlen basieren auf aktuelle Angaben der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Westfalen über die bisherigen Zahlen aller Corona-Geimpften in den einzelnen Städten und Kreisen und wurden von unserer Redaktion zusammengestellt. In Bonn wurden bislang in absoluten Zahlen 46.367 Bürger das erste Mal und 18.744 bereits das zweite Mal gegen das Virus geimpft. Die Zahlen sollen jetzt weiter steigen, wenn in Bonn ab Montag vorübergehend auch alle über 70-Jährigen mit Vorerkrankungen ebenfalls priorisiert geimpft werden können, sagte Jochen Stein. Dazu habe die Stadt Bonn alle hier niedergelassenen Ärzte angeschrieben und sie gebeten, mit den entsprechenden Patienten Kontakt aufzunehmen. Sie sollen ihnen den Link mitteilen, unter dem sie einen Impftermin im Impfzentrum buchen können. Patienten könnten sich in der Frage aber auch selbst an ihre Ärzte wenden. Gut 600 Impftermine stünden dafür in der nächsten Woche zur Verfügung, tatsächlich gebucht worden seien bisher erst 90. „Wir hätten einen deutlich höheren Andrang erwartet.“

Buchung für Impfung von über 80-Jährigen geht mittlerweile stark zurück

Bei den über 80-Jährigen, wo ein Großteil inzwischen geimpft worden sei, seien die Buchungen erwartungsgemäß zurückgegangen, und zwar auf etwa 60 Prozent. Das führe auch dazu, dass die mobilen Impfteams, die bettlägerige, über 80-jährige Bonner impften, nächste Woche auf nur noch zwei Touren pro Tag zurückgefahren werden.

Bis nächste Woche Mittwoch stünden zudem freie Impftermine für Impfwillige aus den insgesamt 33 Sondergruppen, zu denen unter anderem Lehr- und Erzieherkräfte, Physiotherapeuten, Seelsorger und Rettungskräfte zählen, zur Verfügung, da die Stadt Bonn bis dahin noch einmal 500 Dosen des Impfstoffs Astrazeneca erwarte.

Nach Ostern kommen die über 70-Jährigen dran

Ab 6. April nehmen die Impfungen in Bonn weiter Fahrt auf, wenn dann außerdem für alle über 70-Jährigen auch ohne Vorerkrankung entsprechend des 12. Impferlasses des Landes NRW vom 24. März das Buchen von Impfterminen möglich sein soll. Das Terminbuchungssystem der Kassenärztlichen Vereinigungen (www.116117.de sowie telefonisch über die Rufnummer 0800/11 61 17 01) sind dann entsprechend freigeschaltet. Die ersten Impfungen werden ab dem 8. April 2021 ermöglicht, heißt es in dem Erlass.

Ab 7. April sollen dann die Hausärzte das Impfen mit übernehmen. Vorrangig sollen sie alle erwachsenen Personen mit Vorerkrankungen – unabhängig vom Alter – impfen. Stein appelliert an alle Ärzte und Patienten, sich dabei streng nach Paragraf 3 der Coronavirus-Impfverordnung des Bundesgesundheitsministeriums zu richten, in der die jeweiligen Vorerkrankungen aufgeführt sind, die zur vorrangigen Impfberechtigung führen. Dazu zählen unter anderem Personen nach Organtransplantationen, mit einer Demenz oder mit einer geistigen Behinderung, mit schwerer psychiatrischer Erkrankung, Personen mit Adipositas, mit Diabetes, chronischer Nieren- oder chronischer Lebererkrankung.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Eine Öffnung für wenige Wochen
Unternehmen für körpernahe Dienstleistungen Eine Öffnung für wenige Wochen