Seit zehn Jahren Das Bankhaus Lampe aus Bonn wächst weiter

Bonn · Das Geschäft mit vermögenden Kunden wächst. Warum der Bank die Niedrigzinsphase nicht so viel ausmacht.

 Leitet die Niederlassung des Bankhauses in Bonn: Thomas Ullrich.

Leitet die Niederlassung des Bankhauses in Bonn: Thomas Ullrich.

Foto: Bankhaus Lampe

Auch im zehnten Jahr in Bonn gehört diskrete Zurückhaltung zur obersten Maxime im Bankhaus Lampe. Die Finanzberater haben sich traditionell auf sehr vermögende Kunden und mittelständische Firmen spezialisiert. Da besteht kaum Interesse an offensivem Marketing. In der Niederlassung in der Heinrich-Brüning-Straße erinnert deshalb auch nichts an eine klassische Bank. Thomas Ullrich, vor 35 Jahren als klassischer Banker bei einer Sparkasse gestartet, leitet seit diesem Jahr die Niederlassung der einzigen unabhängigen Privatbank in Bonn. Er spricht von erfolgreichen Jahren für das Bankhaus Lampe. Inzwischen liegt das im ehemaligen Regierungsviertel verwaltete Vermögen bei etwa 500 Millionen Euro. Im Jahr 2011 gab die Bank noch 250 Millionen Euro an.

Weitere Zahlen zum Geschäftsverlauf in ihren einzelnen Niederlassungen gibt die Bank nicht bekannt. Und auch zur genauen Kundenzahl lassen sich nur Näherungswerte feststellen. Am Standort Bonn arbeiten sieben Mitarbeiter für das Bankhaus, davon fünf in der Kundenberatung. „Ein Berater betreut zwischen 40 und 50 Kunden – und wir nähern uns gerade dieser Grenze“, sagt Ullrich im Gespräch mit dieser Zeitung.

"Kölner Kunden kommen jetzt."

Ullrich war schon vor zehn Jahren begleitend dabei, als die hiesige Niederlassung eröffnet wurde. Damals stellte das Bankhaus fest, dass von Düsseldorf aus kaum Kölner Kunden zu gewinnen waren. In Köln selbst wäre der Aufwand zu groß gewesen. „Bonn hatte zudem eine sehr gute Standortanalyse“, sagt Ullrich über die Entscheidung für den Standort in der Bundesstadt. Der Plan der Bielefelder ging auf. „Die Kölner Kunden kommen jetzt.“

Anders als Sparkassen, Volksbanken und andere private Institute leidet das Bankhaus Lampe unter der derzeitigen Niedrigzinsphase nur maßvoll. 70 Prozent der Erlöse stammen aus dem Provisionsüberschuss, 30 Prozent kommen über den Zinsüberschuss. Entsprechend milder bewertet Ullrich die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. „Mario Draghis Kurs ist alternativlos“, sagt er. Viele EU-Staaten bekämen ansonsten Probleme.

Gelassener als die Kollegen von anderen Banken geht das Bankhaus auch mit dem Thema Digitalisierung um. „Die findet vor allem im Zahlungsverkehr statt und der betrifft uns nicht“, sagt Ullrich. Im Bankhaus Lampe bleibt es beim persönlichen Gespräch. Diskret, versteht sich.

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