Der Hauptbahnhof ist ein bevorzugtes Ziel für Diebe

2008 wurden 3 267 Räder in der Region Bonn gestohlen, 30 Prozent davon zwischen City und Tannenbusch - Polizei gibt Tipps zum Schutz

Der Hauptbahnhof ist ein bevorzugtes Ziel für Diebe
Foto: Max Malsch

Bonn. Wer bei schönem Wetter das Auto gerne stehen lässt, um das Rad aus der Garage zu holen, sollte im Bonner Zentrum gut auf seinen Drahtesel aufpassen. Denn 30 Prozent der Räder, die 2008 in Bonn, Bad Honnef, Königswinter und dem linksrheinischen Kreisgebiet gestohlen worden sind, wurden im Gebiet zwischen Innenstadt und Tannenbusch mitgenommen. 30 Prozent von 3 267, weiß Kai Peters, der bei der Polizei für die statistische Auswertung zuständig ist.

Dabei sind die Abstellplätze rund um den Bahnhof ein besonders beliebtes Ziel der Fahrraddiebe: "Dort wurden 216 Räder gestohlen", sagt Peters. Dies könnte daran liegen, dass dort sehr viele Räder teilweise den ganzen Tag lang abgestellt würden.

Von Mai bis August ist die Hochsaison der Fahrraddiebe, 2008 schlugen die Langfinger auch im September und Oktober zu. "Damals gab es noch einige schöne Tage", sagt Peters. Denn wann die Diebe unterwegs sind, hängt vom Wetter ab: "Wenn es schön ist, nutzen viele Menschen das Rad. Dadurch gibt es mehr Tatgelegenheiten, weil die Räder an der Straße und nicht im Keller stehen."

CodierungBei der Codierung wird eine individuelle Nummer in den Rahmen eingefräst. Die Codierungen sind kostenlos und finden bis Oktober am letzten Donnerstag im Monat im Polizeipräsidium, Königswinterer Straße, statt. Anmeldung unter der Telefonnummer (02 28) 15 76 76.

Die Aufklärungsquote ist leicht gestiegen - von 4,5 auf 5,4 Prozent. Allerdings seien die Delikte "schwer aufklärbar, weil es relativ wenig Spuren gibt", so Polizeisprecherin Daniela Lindemann.

Doch wie können Radler ihre Drahtesel sichern? "Räder sollten an- und nicht nur abgeschlossen werden", rät Detlev Schürmann vom Kommissariat Vorbeugung. "Außerdem ist die Art des Schlosses wichtig." Massive Bügel- oder Panzerschlösser, die nicht einfach so geknackt werden können, sind sicher. Dünne Ketten oder Spiralschlösser sind es nicht. Ganz sicher ist die Unterbringung des Drahtesels in der Rad-Station am Hauptbahnhof (Quantiusstraße).

Wer einen Fahrradpass besitzt, erleichtert der Polizei die Arbeit - auch wenn er nicht als Eigentumsnachweis gilt. Dort werden Marke, Farbe und Rahmennummer vermerkt. Radteile wie Sättel sollten extra gesichert werden. So können Schnellspanner durch codierte Verschraubungen ersetzt werden.

Wie viele Fahrradteile gestohlen wurden, kann die Polizei nicht sagen, weil diese Delikte nicht separat erfasst werden und unter Diebstähle im Allgemeinen fallen. "Am besten ist es, sein Fahrrad zu kennzeichnen", sagt Schürmann. Das kann das eigene Geburtsdatum sein, das auf dem Rahmen angebracht wird. Oder der Radbesitzer schaut bei der Polizei vorbei. Im Präsidium gibt es kostenlose Fahrradcodierungen.

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