Der Leiter des Godesheims bittet um Verzeihung

Klaus Graf reagiert auf die Missbrauchsfälle aus den 70er Jahren. Ein Gruppenleiter soll sich 1974 und 1975 an mindestens vier schutzbefohlenen Jungen vergangen haben.

Bad Godesberg. (ham) Mit der Bitte um Verzeihung reagiert Klaus Graf, Leiter der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim, auf die Missbrauchsfälle aus den 70er Jahren. Wie der GA berichtete, soll sich ein Gruppenleiter 1974 und 1975 an mindestens vier schutzbefohlenen Jungen vergangen haben.

"Dunkle Kapitel", Unrecht für Kinder und Jugendliche, habe es laut Graf leider auch in der Vergangenheit seiner renommierten, fast 120 Jahre arbeitenden Einrichtung gegeben.

"Deshalb bitte ich alle, die in unserer Einrichtung Leid erfahren haben, ausdrücklich um Entschuldigung." Graf fordert Ehemaligen, die zur Aufklärung beitragen können, auf, sich unter der Telefonnummer (02 28) 3 82 71 56 oder per E-Mail an kgraf@godesheim.de zu melden.

Nach GA-Informationen hat der mögliche Täter nach seiner plötzlichen Entlassung 1975 aus dem Godesheim unbehelligt weiter in seinem erzieherischen Beruf arbeiten können. Opfer berichten, er habe noch an mehreren Standorten mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Überall sei er rückfällig geworden.

Ein Opfer berichtete, es habe den Mann vor Jahren telefonisch auf die Godesheim-Vorfälle angesprochen. In dem Gespräch habe der Pädagoge sein Fehlverhalten eingestanden. Die Betroffenen fragten sich , warum der Mann unbehelligt vom ehemaligen Arbeitergeber Godesheim und vom Bonner Jugendamt Jugendhilfepädagoge bleiben konnte.

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