Wetter in Bonn Der mildeste Winter seit 120 Jahren

BONN · In den vergangenen drei Monaten gab es in Bonn nur fünf Frosttage. Keine einzige Schneeflocke fiel vom Himmel. Der Winter 2013/2014 (1. Dezember bis 28. Februar) war der mildeste Winter seit 1895 in Bonn, dem Beginn der Wetteraufzeichnungen in der Stadt. Im Durchschnitt wurden 6,5 Grad Celsius erreicht; 3,7 Grad über dem Durchschnitt der vergangenen 120 Jahre.

Damit belegt dieser Winter den Spitzenplatz der letzten 120 Jahre, berichtet Klaus Kosack. Dabei greift der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn auf die aktuellen Daten der Wetterstation Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück. Abgelöst wurde damit der bisherige Spitzenreiter, der Winter 1973/74 mit 6,4 Grad Celsius.

Kein Monat blieb im abgelaufenen Winter unter sechs Grad Celsius. Im Vorjahr war der Winter 3,1 Grad warm. Nur fünf Frosttage gab es in diesem Winter, ein neuer Negativrekord in Bonn; Eistage waren Fehlanzeige, vom Schnee ganz zu schweigen. Im Winter 2012/2013 gab es 38 Frosttage und elf Eistage. Jeder Wintermonat hatte Spitzentemperaturen von mehr als zehn Grad; am wärmsten war es am 24. Februar mit 15,4 Grad, bereits drei Wochen früher, am 3. Februar, wurde mit -1 Grad die niedrigste Temperatur des ganzen Winters gemessen.

Vergleichsweise trocken war der Winter: Nur 86 Liter pro Quadratmeter fiel als Regen, ohne eine einzige Schneeflocke. Damit gehört der abgelaufene Winter zu den 30 trockensten Winter der letzten 166 Jahre. Alle drei Monate erreichten nicht ihr Soll. Normal wären 128 Liter pro Quadratmeter gewesen. An 48 Tagen regnete es. Am meisten regnete es am 28. Dezember mit acht Litern pro Quadratmeter. Der Vorjahreswinter war noch der nasseste Winter überhaupt gewesen. Damals regnete es an 63 Tagen insgesamt 246 Liter, fast die dreifache Menge des diesjährigen Winterregens.

Auch Sturmtage waren im Winter 2013/14 zu vermelden: An drei Wintertagen wurden Spitzenböen von mehr als 75 Kilometern pro Stunde erreicht; der höchste Wert wurde am 7. Februar mit 83 Kilometern pro Stunde erreicht, das ist Windstärke 9.

Die wenigen Niederschläge verhalfen der Sonne zu vielen Chancen im Winter. Insgesamt schien sie 237 Stunden, 60 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Damit erreichte der abgelaufene Winter Platz drei in 46 Jahren. Alle drei Monate übertrafen ihr Monatssoll, wobei der Januar 60 Prozent über seinem Soll lag und gegenüber dem Februar nur um zwei Stunden zurück lag.

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