Der Räuber im Blaumann kam immer wieder - Tankstellenräuber vor Gericht

Ein als der Räuber im Blaumann bekannt gewordener Serientäter muss sich wegen sieben bewaffneten Tankstellenüberfällen in Bonn und Hennef vor Gericht verantworten. Der 22-Jährige hatte unter anderem in Beuel viermal dieselbe Tankstelle überfallen.

Der Räuber im Blaumann kam immer wieder - Tankstellenräuber vor Gericht
Foto: dpa (Symbolbild)

Bonn/Hennef. Was einmal geklappt hat, wird auch noch ein zweites Mal klappen. Das mag sich vermutlich ein 22-Jähriger nach einem ersten geglückten Überfall auf die Tankstelle an der Sankt Augustiner Straße in Beuel gedacht haben.

Wie Fred Apostel, Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, am Dienstag mitteilte, wurde der als Räuber im Blaumann bekannt gewordene junge Mann jetzt wegen sieben bewaffneter Tankstellenüberfälle in Bonn und Hennef angeklagt.

Zu einer ersten Serie von vier Überfällen auf dieselbe Tankstelle war es laut Anklage zwischen September und Dezember des vergangenen Jahres in Beuel gekommen. Mit einem um das Gesicht geschlungenen Halstuch maskiert und mit einem 30 Zentimeter langen Küchenmesser bewaffnet, soll der 22-Jährige die Shell-Tankstelle an der Sankt Augustiner Straße am 16. und 20. September sowie dem 28. November ausgeraubt haben.

Einen Tag vor Weihnachten dann der vierte Überfall, bei dem der Täter erstmals eine ungeladene Gaspistole benutzt und sie der Kassiererin an den Kopf gehalten haben soll. Aus diesen vier Taten soll der Räuber insgesamt 3 250 Euro sowie Zigaretten erbeutet haben.

Im neuen Jahr scheint sich der junge Mann, der wohl keine Ausbildung und keinen Schulabschluss hat, auf Hennef als Ziel seiner Überfälle konzentriert zu haben. Am 11. und 17. Januar überfiel er laut Anklage die Shell-Tankstelle an der Autobahnausfahrt Hennef-Ost. Beute: 700 Euro und Zigaretten.

Am 23. Januar fand die Raubserie dort ihr Ende: Offenbar wollte der 22-Jährige die Tankstelle an der Bröltalstraße ein drittes Mal überfallen - und wurde von Polizisten eines Einsatztrupps beobachtet. Als er die Beamten bemerkte, flüchtete er - allerdings suchte er nicht das Weite, sondern lief zur nur wenige hundert Meter entfernt liegende Tankstelle am Warther Kreisel.

Dort soll der Blaumannräuber den Kassierer mit der Waffe bedroht haben. In diesem Moment kam der Pächter - dem auch die Tankstelle an der Autobahn gehört - herein. Er soll einen leeren Bierkasten auf den Räuber geschleudert und sich mit Kunden auf den 22-Jährigen gestürzt haben.

Durch Schläge mit der Pistole erlitt der Pächter laut Anklage vier Platzwunden am Kopf. Bis zum Eintreffen der alarmierten Polizei konnte der Mann festgehalten werden. Seitdem sitzt er in U-Haft. In der Vernehmung machte der 22-Jährige reinen Tisch und gestand laut Apostel alle sieben Überfälle.

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