Der Schwanensee kommt aus der Tüte

BONN · Das Sankt Petersburger Staatsballett zeigt am Mittwoch "Schwanensee on Ice" im Telekom Dome.

 Mitarbeiter der Telekom und einer Fremdfirma bauten am Montag den Parkettboden im Telekom Dome ab, am Dienstag soll die Eisfläche aufgetragen werden.

Mitarbeiter der Telekom und einer Fremdfirma bauten am Montag den Parkettboden im Telekom Dome ab, am Dienstag soll die Eisfläche aufgetragen werden.

Foto: Max Malsch

Wo sonst die Gummisohlen der Basketballstiefel quietschen, werden am Mittwoch die Kufen von Schlittschuhen übers Eis zischen - im Telekom Dome am Brüser Berg wird alles für das Eisballett "Schwanensee on Ice" vorbereitet. Das Sankt Petersburger Staatsballett on Ice gastiert mit der Eiskunstlauf-Revue im Telekom Dome.

Vor einem Jahr zeigte das Ensemble bereits Peter Tschaikowskis "Nussknacker", insofern bringt die Vorbereitung der Halle Hans-Günter Roesberg, der die technische Leitung inne hat, nicht aus der Ruhe. "Zumindest technisch gesehen ist es immer das gleiche", so Roesberg.

Soll heißen: Zunächst einmal muss der magentafarbene Parkettboden raus. Er stapelt sich bereits im Bodenlager der Halle. Zum Vorschein kommt flügelgeglätteter Beton, "glatt wie ein Kinderpopo", meint Roesberg.

Auf den werden die Mitarbeiter des Veranstalters Gabriel Concerts am Dienstag den See setzen. Zunächst wird Folie ausgelegt, darauf eine Lage Styropor und ein Kühlschlauchsystem.

Der Schwanensee wird tiefgekühlt geliefert, als handelsübliches gestoßenes Eis. Allerdings nicht in handelsüblicher Menge: 200 Tüten mit jeweils 25 Kilogramm Eis. Und damit der See auch spiegelglatt schimmert und keine Buckelpiste bleibt, wird ein sogenannter Eismeister laut Roesberg die ganze Nacht lang damit beschäftigt sein, mit dem Wasserschlauch und einem Abzieher den See zu modellieren.

"Das Eis braucht man eigentlich nur, damit es schneller geht", sagt Roesberg. Denn am Mittwochmorgen muss der See fertig sein, damit die Tänzer ihre ersten Probepirouetten drehen können. Laut Oliver Gabriel, Geschäftsführer von Gabriel Concerts, handelt es sich bei den Ensemblemitgliedern um Eiskunstläufer, die zwei Jahre lang eine Ballettausbildung erhalten.

"Das ist keine Truppe, die nur für die Tournee zusammengestellt wird, sondern Tänzer, die nichts anderes machen als Eisballett", sagt Gabriel. Trainiert würden die Tänzerinnen und Tänzer von Konstantin Rassadin, Choreograph des weltbekannten Mariinsky-Theaters in Sankt Petersburg.

Das Ensemble gastierte bereits vor zwei Jahren mit "Schwanensee" in Bonn. "Das lief sehr erfolgreich, deswegen zeigen wir es nochmal", sagt Gabriel. Im nächsten Jahr soll das Eisballett wieder kommen, dann allerdings mit einer anderen Show.

"Schwanensee on Ice" läuft am Mittwoch um 16.30 und 20 Uhr. Karten kosten zwischen 35 und 68 Euro.

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