Der Sommer in Bonn: zu warm, zu trocken und zu wenig Sonne

1,2 Grad wärmer als im Durchschnitt: Damit landet der Sommer 2008 unter allen Sommern seit 1895 immerhin noch auf Platz 16 - Der August hatte die wenigsten Sonnenstunden

Der Sommer in Bonn: zu warm, zu trocken und zu wenig Sonne
Foto: dpa

Bonn. (hnn) Irgendwie will man den Meteorologen nicht recht glauben, doch die Statistik spricht eine eindeutige Sprache: Der Sommer 2008 geht als vergleichsweise überdurchschnittlich warm in die Annalen der Bonner Klimatologen ein. Und das, obwohl in den vergangenen drei Monaten insgesamt 21 Mal Hoch- und Tiefdrucksysteme sich "die Klinke in die Hand" gegeben haben.

Das Temperaturmittel in Bonn lag im gesamten Sommer 2008 bei 18,9 Grad Celsius. Es war damit gegenüber dem langjährigen Mittel um 1,2 Grad zu warm. Der Bonner Sommer 2008 schafft damit den 16. Platz unter allen Sommern seit 1895. Das meldet die städtische Statistikstelle anhand der Messergebnisse des Metrologischen Instituts der Universität Bonn.

Der Juni war um 1,5 Grad zu warm, der Juli lag um 0,5 Grad darüber, und auch der August lag um 1,2 Grad höher als im langjährigen Mittel, wobei der August mit 19,3 Grad noch um 0,1 Grad wärmer als der Juli war. Normal ist, dass der August um 0,6 kühler als der Juli ist. Damit ist der Sommer 2008 seit dem Frühling 2006 schon die neunte Jahreszeit hintereinander, die zu warm war.

Nach wie vor ist der Sommer 1947 der wärmste Sommer der letzten 113 Jahre. Aus dem Trend seit dem Jahr 1895 ist erkennbar, dass sich die Sommer seit dem vorletzten Jahrhundert um 1,7 Grad erwärmt haben. Alle drei Sommermonate 2008 waren zu trocken. Den Vogel schoss dabei der August ab, wo im ganzen Monat nur 45 Liter je Quadratmeter (Vorjahr 177 l/qm) gemessen wurden. An 49 (2007: 55) Tagen regnete es insgesamt 198 Liter. Das sind 170 Liter weniger als 2007.

Normal wären in Bonn 279 Liter in einem Sommer. Am 22. August war in Bonn der Tag mit dem höchsten Niederschlag im ganzen Sommer: An diesem Tag wurden 23 Liter Niederschlag gemessen; fast die Hälfte der gesamten Augustniederschläge. Die höchste Temperatur des Sommers und damit des Jahres wurde am 2. Juli mit 34,9 Grad gemessen. Der kühlste Tag des Sommers 2008 war der 15. Juni mit minimal 8,2 Grad.

Insgesamt wurden elf (2007: sieben) heiße Tage (Maximum >30 °C) und 36 (2007: 31) Sommertage (Maximum >25 °C) registriert. Im vorigen Sommer wurden maximal 35,4 °C im Juli und minimal 6,9 °C im August gemessen. Das im Sommer übliche Soll an Sonnenschein von 619 Stunden wurde in Bonn diesmal um 50 Stunden unterschritten (92 Prozent). Im Juni schien die Sonne mit 234 Stunden am längsten, im August mit 146 Stunden am wenigsten.

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