Bücheretat der Stadt Bonn Der Streit hält an

BONN · Die Empörung über den von der Verwaltung gekürzten Schulbuchetat hält an. Schulausschussvorsitzende Dorothee Paß-Weingartz (Grüne) hat am Donnerstag allen weiterführenden Schulen ein Schreiben geschickt, in dem sie darlegt, dass die aus der Sicht vieler Schulleiter drastischen Kürzungen nicht von der schwarz-grünen Ratsmehrheit zu verantworten seien.

"Diese Darstellung von Herrn Zelmanski (Hubert Zelmanski ist Schulamtsleiter der Stadt Bonn, Anm. d. Red.) ist nachweislich falsch", schreibt Paß-Weingartz. Schwarz-Grün habe lediglich die ursprünglichen Haushaltsansätze der Verwaltung korrigiert, denn in den Vorjahren habe die Schulverwaltung nicht nur diese Kostengruppe viel zu hoch kalkuliert.

"Warum die Schulverwaltung ihre Planungen derart hoch gestaltet, bleibt ein Rätsel", so Paß-Weingartz, die den Schulleitern verspricht, das Thema in der Schulausschusssitzung nächste Woche auf die Tagesordnung zu setzen.

Die Schulverwaltung sah sich auch am Donnerstag außerstande zu erklären, was genau der Hintergrund für die bis zu 45-prozentige Kürzung des Schulbuchbudgets an den weiterführenden Schulen ist. Den Hinweis seitens der Stadt, die Schulen hätten über die Jahre das Budget nicht voll ausgeschöpft und sich so ein "nennenswertes Polster" zugelegt, bestätigte Reinhold Pfeifer, Leiter der Bertolt-Brecht-Gesamtschule, zwar.

Doch den Schulen sei bisher immer versprochen worden, dass sie das Geld behalten dürften, um es für andere Anschaffungen, etwa für Verbrauchsmaterial verwenden zu können, für das der Etat von 17.000 Euro sehr knapp bemessen sei.

"Wir zahlen allein für die Miete der Kopierer im Jahr rund 9000 Euro", so Pfeifer. Seine Schule habe momentan etwa 30.000 Euro angespart, das sei aber gemessen an 1450 Schülern kein "dickes Polster", sondern schnell verbraucht. Dennoch zeigt er Verständnis für die Finanzlage der Stadt. "Wenn man mit mir im Vorlauf vernünftig geredet hätte, wäre ich doch sicher der Stadt entgegengekommen", sagte er.

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