Neuorganisation in Bonner Ämtern Dezernent wehrt sich gegen Vorwürfe

BONN · Anlässlich der Neuorganisation in der Verwaltung spricht Dezernent Wolfgang Fuchs von teilweise diffamierenden Anschuldigungen durch Schwarz-Grün.

"Der Bereich Internationales in der Verwaltung ist deutlich gestärkt worden. Weil wir unsere Aufgaben für den internationalen Standort Bonn so ernst nehmen und die Europa-Arbeit noch mehr intensivieren wollen, haben wir Veränderungen in der Organisation vorgenommen", weist Wolfgang Fuchs, der für die Organisation der Stadtverwaltung zuständige Dezernent, die Vorwürfe von CDU und Grünen empört zurück.

Wie der GA berichtete, hatte es im Ausschusses für Internationales eine heftige Debatte gegeben um die Neuorganisation im Vorstandsreferat sowie im Amt für Internationales, aber auch an der für die Akquirierung von EU-Fördermitteln eingesetzten und mit Hans Jürgen Hartmann besetzten Stabsstelle "Stadtförderung". Aufgaben der "nationalen Repräsentation", zu denen das Redenschreiben und die Organisation von Empfängen gehörte, sind ins OB-Büro von Ralf Birkner übergegangen.

Für Christiane Overmans (CDU) kommt dies einer "Zerschlagung" funktionierender Strukturen gleich, obwohl sie die Überlastung des Amtes von Maria Hohn-Berghorn und des EU-Beauftragten Stefan Wagner beklagte. Dennoch sieht sie in der Aufgabenverschiebung ein Zeichen dafür, "dass der OB dem internationalen Standortservice nicht die Bedeutung beimisst, die ihm zukommt.

Wir müssen befürchten, dass die noch folgende Orga-Untersuchung zum Bereich Europa lediglich als Vorwand dient, die Internationale Arbeit der Stadt endgültig zu atomisieren. Dies ist ein schwerer politischer Fehler, der die Zukunft der Stadt gefährdet."

Fuchs verwahrt sich gegen diese Vorwürfe und kann die "teilweise diffamierenden Anschuldigungen gegen meinen Mitarbeiter" nicht verstehen. Wie berichtet, hatte Overmans Hartmann unter anderem vorgeworfen, er überschreite seine Kompetenzen. Besonders empört war sie, dass Hartmann die Eurocities-Konferenz besucht hatte, weil dies ein "politisches" Netzwerk sei.

Fuchs: "Erstens besucht Herr Hartmann diese Konferenzen auf meinen Wunsch hin. Ich möchte, dass er sich überall mal sehen lässt. Das gehört zu seinen Aufgaben. Zweitens kommen drei Viertel der Teilnehmer der Eurocities aus den Verwaltungen." Durch die Verlagerungen der Aufgaben "hat Frau Hohn-Berghorn 25 bis 30 Prozent mehr Kapazitäten, Herr Wagner hat im Jahr etwa 100 Reden für den OB geschrieben. Beide können sich jetzt auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren", argumentiert Fuchs.

SPD-Fraktionschefin Bärbel Richter forderte von der CDU, die Auseinandersetzung inhaltlich zu führen und Mitarbeiter nicht öffentlich anzugreifen. "Wir finden eine Umorganisation auch grundsätzlich nicht falsch, vor allem, wenn sie tatsächlich mehr Kapazitäten freisetzt.

Aber die Verwaltung sollte sie dann auch transparent kommunizieren", sagt Nicole Maldonado (FDP). Das findet auch Adi Eickhoff (SPD): "Auch wenn die Organisationshoheit beim OB liegt, sollte er solche Dinge doch offen den Fraktionen darlegen - und vor allem gegenüber den betroffenen Mitarbeitern. Zumal wir mit Frau Hohn-Berghorn jemanden in der Verwaltung haben, die exzellent bei den internationalen Organisationen in Bonn vernetzt ist."

Nach GA-Informationen ist das mit allen betroffenen Mitarbeitern in den Ämtern für Internationales und Wirtschaftsförderung geschehen. Ein Verwaltungsinsider: "Da widersetzen sich jetzt Leute der neuen Organisation, weil man ihnen ein Förmchen weggenommen hat, das sie nicht mal zum Spielen brauchen."

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