Die Beueler lieben ihren Nikolausmarkt

Vereine und Technisches Hilfswerk stellen den Budenzauber im Schatten der Kirche Sankt Josef auf die Beine

Die Beueler lieben ihren Nikolausmarkt
Foto: Max Malsch

Beuel. Neugierig stupst Tom (5) gegen den großen aufblasbaren Weihnachtsmann an der Bühne des Nikolausmarktes. Schwerfällig beginnt die Figur zu wanken. Der Junge juchzt aufgeregt und läuft davon.

Wenige Minuten später wendet sich Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter an die Gäste, die zahlreich zur feierlichen Eröffnung des Nikolausmarktes am Samstag erschienen sind. "Anfang des Jahres habe ich kaum zu hoffen gewagt, hier an dieser Stelle zu ihnen sprechen zu können", sagt Hürter und blickt in die weihnachtlich gestimmte Runde aus Beueler Bürgern und Politikern.

Nachdem die Gewerbe-Gemeinschaft im Frühjahr verkündet hatte, dass sie den Markt aus finanziellen Gründen nicht mehr ausrichten wird, habe sich glücklicherweise schnell eine kleine Runde unerschütterlicher Freunde des Marktes zusammengefunden, so Hürter. Diese habe ein Konzept entwickelt, dass es ermöglichte, den beliebten Markt im Schatten der Kirche Sankt Josef unter Federführung der Bezirksverwaltungsstelle am Leben zu erhalten.

Möglich wurde dies nur dadurch, dass sich viele Beueler Vereine für ihren Nikolausmarkt einsetzten und dabei halfen, ihm auch in seinem 21. Jahr Leben einzuhauchen. "Es ist ein besonderes Zeichen, dass die Beueler Vereine in die Verantwortung genommen werden konnten", sagte Pfarrer Wilfried Evertz. Die Veranstaltung sei so nun noch mehr im Beueler Leben verwurzelt, so Evertz.

Zwei Tage lang verwandelten 16 Teilnehmer an 23 Ständen den Kirchplatz in einen ebenso kleinen wie atmosphärisch reizvollen Weihnachtsmarkt. "Letztlich wurde dies vor allem durch den unermüdlichen Einsatz des Technischen Hilfswerks ermöglicht", sagte Birgit Landsberg von der Bezirksverwaltungsstelle.

Sieben Tage hätte es gedauert, bis die fleißigen Helfer die Zelte errichtet und das Gelände weihnachtlich dekoriert hatten. Das staatliche Forstamt Eitorf spendete 30 Tannenbäume, um weihnachtliche Stimmung zu schaffen.

Kurioserweise erforderte der Eintritt in die roten Buden wie in den letzten Jahren einigen körperlichen Einsatz von ihren Betreibern. Oftmals konnten sie - wie beispielsweise bei dem Stand des Schiffervereins - nur über die Theke betreten werden. "Ich schmunzel' bereits seit Jahren darüber, dass nur manche Zelte mit Reißverschlüssen ausgestattet sind", sagt Reiner Burgunder, Käpt'n des Schiffervereins. Er tummele sich deswegen schon immer nur vor den Zelten herum und nicht in ihnen, merkte er schmunzelnd an.

Mit viel Elan wurde auch das Bühnenprogramm gestaltet. Nicht wie früher von professionellen Unterhaltern, sondern rein aus den Händen der Beueler Vereine stammte das Programm. Die Musikanlage wurde von der Kirchengemeinde gestellt. "Das Konzept konnte nur realisiert werden, indem jeder mit anpackte und sich für den Erhalt unseres Marktes einsetzte", so Manfred Krahe von der Bezirksverwaltungsstelle.

Er sei zuversichtlich, dass der Markt so auch längerfristig erhalten bleibt. "Die Beueler lieben halt ihren Nikolausmarkt. Es war einfach nicht vorstellbar, dass wir auf ihn verzichten müssen", sagte die Besucherin Renate Siebert.

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