Notdienste zum Jahreswechsel Die Hälfte der Bonner Arztpraxen hat geschlossen

Bonn · Die Kassenärztliche Vereinigung rechnet in den nächsten Tagen zwar nicht mit außergewöhnlich hoher Nachfrage, aber die Kliniken setzen mehr Personal ein. Wo Sie in Bonn welche Notfallpraxis finden.

 Im Helios-Krankenhaus ist die Notfallpraxis für den Bonner Westen untergebracht.

Im Helios-Krankenhaus ist die Notfallpraxis für den Bonner Westen untergebracht.

Foto: Benjamin Westhoff

Zwischen Weihnachten und Neujahr sind erfahrungsgemäß nicht alle Arztpraxen wie üblich geöffnet. Der Bonner Hausarzt Bernhard Koop, zuständig für die Koordination der Notdienstpraxis am Malteser-Krankenhaus, geht davon aus, dass im Stadtgebiet etwa die Hälfte der niedergelassenen Ärzte ihre Praxen öffnen, die übrigen in die Ferien gehen. Während der Sprechstundenzeiten übernehmen dann andere Arztpraxen vor Ort vertretungsweise und nach Absprache die ambulante Versorgung. „Das Niveau liegt auf dem der Vorjahre, in denen die ambulante Versorgung reibungslos abgelaufen ist“, erklärte die für Bonn und Umgebung zuständige Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO).

„Offenbar haben viele Angst vor einer Ansteckung“

Koop und die KVNO glauben nicht, dass es aufgrund der Pandemie zu einer erhöhten Nachfrage kommen wird, im Gegenteil: „Schon in den vergangenen Monaten haben wir die Erfahrung gemacht, dass in den Praxen weniger los ist, auch wenn im Vergleich zum Beginn des ersten Lockdowns wieder mehr Patienten kommen. Offenbar haben viele Angst vor einer Ansteckung“, sagte Koop.

An den Feiertagen und außerhalb der Sprechzeiten dienen die Notdienstpraxen als zentrale Anlaufstellen, wie die KVNO mitteilte. In Bonn seien die Notdienstpraxen am Helios-Krankenhaus (früher Malteser), am St. Josef-Hospital und an den Evangelischen Kliniken täglich geöffnet. Der Notdienst der Kinderärzte am St. Marien-Hospital sei ebenfalls erreichbar wie der kassenärztliche Notdienst der Augenärzte im Universitätsklinikum Bonn.

Wie Koop, der den hausärztlichen Notdienst für den Bonner Westen (wie Duisdorf, Lengsdorf, Lessenich) und Teile von Swisttal und Alfter organisiert, sagte, stehe tagsüber und nachts ein Fahrdienst bereit, der bei Notfällen ausrückt. Dieses medizinische Angebot bestehe nicht nur über die Weihnachtsfeiertage, sondern auch an Silvester und Neujahr. Bettlägerige Patienten könnten über die rund um die Uhr besetzte zentrale Arztrufnummer der KVNO – 11 61 17 – einen ärztlichen Hausbesuch erfragen, der von der Arztrufzentrale koordiniert wird. Hier könne es, so Koop gelegentlich zu Wartezeiten kommen.

Patienten mit Symptomen, die auf eine mögliche Covid 19-Infektion hinweisen könnten, sollten, so die Kassenärztliche Vereinigung, vor einem Praxisbesuch vorab anrufen und etwaige Infektionssprechstunden erfragen. Außerhalb der Sprechstundenzeiten sei eine Vorabsprache über die Rufnummer 11 61 17 empfohlen.

Krankenhäuser setzen mehr Personal ein

Die Krankenhäuser setzen in diesem Jahr mehr Personal ein, um die Corona-Notfallambulanzen besetzen zu können. Um die Kontakte auch in der Stadtverwaltung zu reduzieren, sind die meisten Mitarbeiter bereits in den Betriebsferien. Wie berichtet, setzt das Gesundheitsamt seine Arbeit fort. Die Corona-Hotline für gesundheitliche Fragen rund um das Coronavirus (☎ 02 28/71 75) ist von Montag bis Mittwoch, 28. bis 30. Dezember, von 9 bis 15 Uhr besetzt, an Silvester von 8 bis 14 Uhr. Wer bereits mit einem positiven Testergebnis oder als Kontaktperson im Gesundheitsamt registriert ist, kann sich über die mitgeteilten Telefonnummern im Quarantäneteam des Gesundheitsamtes melden und wird dort entsprechend beraten.

Eine Übersicht der Notdienste ist unter https://patienten.kvno.de/service/notdienst/bonn? zu finden.

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