Kommentar Die hässlichste Seite

Die Fahrer von Bussen und Bahnen sind am Donnerstag nicht zu beneiden. An Weiberfastnacht sind leider nicht nur bunte, fröhliche Jecke unterwegs. Der Karneval offenbart an diesen Tagen auch seine hässlichste Seite. Das weiß jeder, der schon mal live dabei war.

Da pinkeln Leute an der Haltestelle aus geöffneten Bahntüren, zerschlagen Flaschen oder steigen auf freier Strecke aus und laufen quer über die Gleise. Servicemitarbeiter werden mit Bier überschüttet und sollen dabei auch noch freundlich bleiben.

Aber was tun? Ein Alkoholverbot wie in München oder Köln ist an Karnevalstagen keine Lösung. Das Problem ist, dass viele Fahrgäste schon volltrunken einsteigen. Die Fahrer dürfen stark alkoholisierte Personen zwar abweisen, doch praktisch funktioniert solch eine Gesichtskontrolle nicht. Den brutalen Übergriff in Endenich hätte man damit auch nicht verhindert. Die Bewertung des Geschehens liegt jetzt bei der Polizei.

Jeder muss selbst entscheiden, ob er an den Karnevalstagen mit Bus und Bahn fährt. Es gibt keinen Grund, mit Angst einzusteigen. Aber gerade für nüchterne Passagiere kann die Fahrt unangenehm werden. Wer das nicht möchte, geht lieber zu Fuß, fährt Rad oder ruft ein Taxi.

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