Die Polizei ist den Richtigen auf der Spur

Neuer Einbruch in Duisdorf - Die Gewerbegemeinschaft informiert sich über den Ermittlungsstand

Die Polizei ist den Richtigen auf der Spur
Foto: Roland Kohls

Duisdorf. Es war nur ein Durchatmen und kein Aufatmen. Nachdem es in der Duisdorfer Fußgängerzone einige Tage ruhig gewesen ist, schlugen Einbrecher in der Nacht zu Donnerstag erneut zu - genau an dem Tag, als sich abends 23 Händler beim Stammtisch der Gewerbegemeinschaft Hardtberg über die Sicherheit im Ort informierten.

"Bei uns ist die Tür aufgebrochen worden. Das Schloss ist aber schon repariert worden", sagte am Donnerstagmorgen Sandra Venanzi, Filialleiterin bei Hörgeräte Köttgen an der Rochusstraße. Sie hatte noch einmal Glück: Es ist wohl nur etwas Geld gestohlen worden. "Der größte Schaden ist an der Tür entstanden."

Eigentlich hatte Venanzi gedacht, die Einbruchserie sei zu Ende. Wie berichtet, haben Täter in den vergangenen Wochen viele Geschäfte der Fußgängerzone aufgesucht - manche sogar mehrfach. Manchmal scheiterten sie an gut geschützten Ladenfronten. Aber manchmal war die Beute auch groß: wie in dem Computerladen, aus dem zahlreiche Handys und Computer gestohlen wurden. Die Polizei war danach verstärkt Tag und Nacht im Einsatz. Und fasste zwei Einbrecher auf frischer Tat.

Nach dem jüngsten Einbruch ist die Angst bei den Geschäftsleuten wieder gewachsen, viele wussten am Donnerstagabend noch gar nichts von dem neuen Vorfall Sie kamen nun in der Gaststätte Zur Tränke mit der Polizei ins Gespräch. Die teilte die neuesten Entwicklungen mit: Der 21-jährige Deutsche, der schön öfters bei Einbrüchen aufgefallen ist, sitzt in Untersuchungshaft.

Der 18-Jährige mit festem Wohnsitz ist wieder auf freiem Fuß. Der dritte im Bunde ist ermittelt; laut Polizeisprecher Christian Gräßler ein junger Intensivtäter. Er hat einen Anwalt eingeschaltet, äußert sich nicht. "Es sind aber immer noch Täter unterwegs", sagte der Erste Kriminalhauptkommissar Frank-Norbert Gerlach im Hinblick auf den jüngsten Einbruch. Er hofft auf weitere Festnahmen, wer eingesperrt werde, entscheide die Justiz.

Bei den Gefassten sind Durchsuchungen durchgeführt worden. So tauchten Brillen und ein Computer aus dem Geschäft von Aloys Zapp auf. Die Sachen wird er bald wiederbekommen. Aber auch Diebesgut vom September ist aufgetaucht. "Es scheinen die richtigen Täter zu sein", sagte Gräßler. Die drei Ermittelten zogen wohl manchmal einzeln, zu zweit oder zu dritt los.

Gefundenes Werkzeug wird derzeit beim Landeskriminalamt auf Spuren untersucht. Das Augenmerk des Bezirksdienstbeamten Roland Krebs liegt vor allem auf Jugendlichen, "die sich auf der Straße herumtreiben". Die gefassten Täter kenne er. Er erinnerte die Händler an Bürgerpflichten und sich bei Einbrüchen so schnell es geht mutig als Zeuge zu melden. Es brauche niemand Angst vor Rache zu haben. Gerlach empfiehlt, bei verdächtigen Vorgängen immer sofort die 110 anzurufen. Und bei Einbrüchen: "Bitte nicht aufräumen, bevor die Spurensicherung da war."

Mit der dunklen Jahreszeit steigt die Zahl der Delikte. "Duisdorf ist da keine Ausnahme", sagte Polizeihauptkommissar Armin Flatau, Leiter der Führungsstelle Duisdorf. Ein umfassender Polizeischutz sei nicht bezahlbar. Heinz Krips kritisierte, dass die Zahl der Polizisten nicht mehr ausreiche. Flatau erklärte, dass die Einsatzkräfte in den Orten jedes Jahr neu nach einem Schlüssel aufgeteilt werden.

Einige Händler stört es, dass die Einbrüche mehr werden, ohne dass die Polizei das komplett verhindern kann. "Anfangs hatte man nicht den Eindruck, dass man sich um uns gekümmert hat", sagte Wilfried Inden. Er ärgerte sich darüber, dass die Polizei nach dem Einbruch im PC-Geschäft Spuren sicherte - und dem Inhaber nur einen Zettel hinterließ. Der sei erst nicht aufzutreiben gewesen, entgegneten die Beamten.

Gewerbegemeinschafts-Vorsitzender Gisbert Weber war wie viele froh, dass nach mehreren Einbrüchen die Polizei letztlich im Ort engagiert war. "Die Geschäftsleute habe ihre Zusammenarbeit angeboten. Wir haben aber auch eine gewisse Erwartungshaltung. Wir werden Druck machen, wenn wir merken, dass nichts passiert."

Für Prävention zuständige Beamte gaben Tipps, wie die Geschäfte gesichert werden können und boten kurzfristige Beratungstermine an.

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