Es gibt lokale Hymnen auf Beuel, Bad Godesberg und Bonn, aber Duisdorf? Diese Mundart-Diaspora hat nun ein Ende. Kurz vor dem "Elften im Elften" hat Autor Norbert Jeub das Duisdorf-Lied veröffentlicht. Mit ihm sprach Holger Willcke.

General-Anzeiger: Wieso gerade ein Lied über den Ort Duisdorf?

Norbert Jeub: Ich bin in meiner Arbeit als Lokaljournalist, aber auch als aktiver Karnevalist immer wieder Heimatliedern und Liedern über Orte begegnet, die teilweise sogar zu kleinen Lokal-Hymnen avanciert sind. Bei der Suche nach einem Lied über meinen Heimatort Duisdorf bin ich nicht fündig geworden. Das fand ich schade, und darum habe ich kurzerhand selbst ein Lied geschrieben.

GA. Wie kann man den Song beschreiben?

Jeub: Es ist eine Mundartballade – ein Liebeslied an Duisdorf. Es ist die Geschichte eines Mannes, der aus beruflichen Gründen aus Duisdorf weg musste, aber immer wieder gerne an seine Jugend und Kindheit in Duisdorf denkt. Er fühlt sich auch in der Ferne noch mit seiner Heimat verbunden. Und da wir Duisdorfer uns ja sehr mit dem Esel identifizieren, heißt der Titel "Der Ässel han ich em Hetz". Eigentlich ist es meine Geschichte. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich viele Duisdorfer in dem Text wiederfinden.

VideoGA. Wer hat an dem Titel mitgearbeitet?

Jeub: Den Text habe ich geschrieben. Auch schon mit der Vorstellung, dass es eine Ballade werden soll. Da ich aber weder Musiker noch Sänger bin, habe ich einen befreundeten Profimusiker aus Köln angesprochen, ob er mir helfen könne. Roland Bublitz fand den Text so gut, dass er spontan angeboten hat, die komplette Produktion zu übernehmen, also Komposition, Arrangement sowie Gesang. Etwas Besseres konnte meinem Liedtext nicht passieren.

GA. Wann und wo ist das Lied zu bekommen?

Jeub: Zunächst haben wir den Titel am Montag bei Youtube im Internet veröffentlicht. Am gleichen Tag habe ich der Hardtberger Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand eine CD mit dem Titel überreicht. Eine größere CD-Auflage ist zunächst nicht geplant, weil wir ja noch gar nicht wissen, ob der Titel in Duisdorf gut ankommt. Im Internet kann jeder das Stück kostenlos anhören.

Sollten mich allerdings CD-Anfragen erreichen, dann werde ich darüber nachdenken, ob ich eine Auflage pressen lasse. Es ist auch letztlich eine Geldfrage. Große kommerzielle Gewinne sind da nicht zu erwarten. Dieses Lied ist mehr eine Herzensangelegenheit. Vielleicht findet sich ja ein Sponsor.