Duisdorfer machen mit dem Basketball Musik

Anlässlich des Projektes Hip-Hop gegen Gewalt des Bonner Vereins Heimstatt veranstaltete das Jugendzentrum St. Martin einen Workshop, bei dem Alltagsgegenstände als Instrumente verwendet wurden.

Duisdorfer machen mit dem Basketball Musik
Foto: Rohland Kohls

Dusidorf. "Die Bälle machen uns schon Angst", sagten die 13-jährige Lena und ihre gleichaltrige Freundin Jasmin. Nicht die besten Voraussetzungen für einen Workshop, der mit dem Slogan "Mit Basketbällen Musik machen" wirbt, könnte man da denken.

Doch Fabian Menz von KölnPercussion beruhigte die Mädchen: "Ihr werdet die Bälle heute nicht als Wurfobjekte, sondern als Instrumente benutzen", erklärte er den Teilnehmern des "Stomp"-Kurses gleich zu Beginn. Anlässlich des Projektes Hip-Hop gegen Gewalt des Bonner Vereins Heimstatt veranstaltete das Jugendzentrum St. Martin einen Workshop, bei dem Alltagsgegenstände als Instrumente verwendet wurden. Vorbild für diese Art von Musik war die Band "Stomp", die Anfang der 90er-Jahre anfing, rhythmische Geräusche mit Haushaltsgegenständen zu erzeugen und damit weltberühmt wurde.

Hip-Hop gegen Gewalt Der Stomp-Workshop war die letzte Aktion des Projektes, das der Verein Heimstatt zur Förderung der Jugendsozialarbeit in Kooperation mit KölnPercussion ins Leben gerufen hatte. Finanziert wurde das Projekt Hip-Hop gegen Gewalt vom Pakt mit der Jugend, einem Förderprogramm der nordrheinwestfälischen Landesregierung. (hsn)Ohne große Einführung leitete Profimusiker Menz die Jugendlichen im Alter zwischen elf und 20 Jahren zu einer ersten Übung mit den Bällen an. Voller Konzentration erzeugten die Nachwuchskünstler erstmals synchrone "Beats" mit ihrem neuen "Schlagzeug", dem Basketball. Der Spaß war ihnen dabei deutlich anzumerken, misslungene Aktionen gingen meist in einem allgemeinen Gelächter unter. Maximilian (11) strahlte schon in der ersten kleinen Pause: "Das hat sich jetzt schon gelohnt", war er von den ersten Übungen begeistert und konnte das Ende der Unterbrechung kaum erwarten.

"Die Jugendlichen finden die Arbeit mit den Bällen anfangs immer sehr spannend. Wenn aber später noch die Kratzbürsten und Eimer eingesetzt werden, ist die Begeisterung meist noch größer", wusste Gruppenleiter Menz zu berichten. Erfahrungen mit der Arbeit mit Jugendlichen sammelt er auch bei der im Jugendzentrum angebotenen Trommelgruppe unter seiner Leitung. So lud der Musiker die Teilnehmer auch in lockerem Ton dazu ein, am mitgebrachten DJ-Pult zu experimentieren ("Wenn ihr Bock habt, haut rein!"). Besonders im Fokus stand der 15-jährige Malcolm, der nach mehrmaliger Aufforderung und Sprechchören der Gruppe eine Kostprobe seines Könnens gab.

Beim "Beatboxen" am Mikrofon erzeugte er mit Mund, Nase und Rachen rhythmische Klänge, zu denen die begeisterte Gruppe kurzerhand improvisierte und tanzte. "Da sieht man die immense Bedeutung von Musik für die Jugendlichen", sagte Stephan Kemper, Leiter des Jugendzentrums. Sozialarbeiterin Madlen Schröder sagte: "Hier können die Jugendlichen ihr kreatives Können und ihre musikalische Leidenschaft positiv nutzen.""Der Down-Beat ist cool", erfreute sich Jaqueline (15) an der neu erlernten Fachsprache. Und ihre Freundinnen Lena und Jasmin waren auch nicht mehr skeptisch: "Eigentlich haben wir nur Angst vor Fußbällen."

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