Kleiner Weihnachtsmarkt in der Rheinaue Ein bisschen Adventsgefühl

Bonn · Dirk Dötsch,Pächter des Parkrestaurants in der Rheinaue, bietet an den Wochenenden mit seinem Glühgarten „Light to go“ Heißgetränke und Speisen wie Reibekuchen und Crêpes an. Von den Gästen erhält er großen Zuspruch für seine Aktion.

 Für Glühwein, Kartoffelpuffer und Co. fuhren Weihnachtsmarktfans aus Meckenheim bis in die Rheinaue.

Für Glühwein, Kartoffelpuffer und Co. fuhren Weihnachtsmarktfans aus Meckenheim bis in die Rheinaue.

Foto: Meike Böschemeyer

Am vergangenen Wochenende öffnete Dirk Dötsch, Geschäftsführer des Parkrestaurants in der Rheinaue, bereits das zweite Mal seinen Glühgarten „Light to go“. Von Freitag bis Sonntag konnten Interessierte kommen und – unter den geltenden Hygienevorschriften – sich an mehreren Ständen unter anderem Glühwein, Reibekuchen oder Crêpes kaufen. Und das Angebot kam gut an. Über Facebook erreichte Dötsch mit einem Video mittlerweile mehr als 40 000 Menschen.

Einbahnstraße

durch den Weihnachtsmarkt

„In Anlehnung an den Lockdown light bieten wir einen Glühgarten light an“, sagt Dötsch dem GA. Auch wenn aktuell die Gastronomie geschlossen ist, will er seinen Kunden ein wenig Weihnachtsstimmung bringen. An mehreren Ständen können sie sich anstellen und typische Weihnachtsmarktspeisen und -getränke kaufen. Der Bereich der Stände ist mit Gittern abgesperrt, im Einbahnstraßensystem werden die Menschen an den Ständen vorbeigeführt, und es gilt Maskenpflicht mit dem nötigen Sicherheitsabstand, an die sich die Besucher auch halten. Speisen und Getränke müssen dann in mindestens 50 Metern Entfernung verzehrt werden.

Einer der Besucher ist Uta Gaiser-Hood aus Plittersdorf, die mit einer Freundin auf einer Bank unweit des Glühgartens sitzt. „Ich habe von den Ständen über eine Nachbarin erfahren“, sagt die 45-Jährige. „Mein erster Gedanke war: Es kann doch nicht sein, dass die aufhaben.“  Dann habe sich doch die Neugierde gepackt. „Es ist eine etwas komische Umgebung für einen Weihnachtsmarkt“, sagt sie mit Blick über die grünen Wiesen der Rheinaue. Es sei eher wie Skihüttenfeeling. Aber froh über ihren Besuch ist sie allemal. „Jeder hat ja einen Riesenbedarf danach“, sagt sie. „Vor allem die Jugend vermisst das sicher sehr.“

Eine 22-jährige Studentin läuft mit einer Freundin und einen heißen Kinderpunsch durch die Rheinaue. Auch sie hat über Facebook von den Ständen erfahren. „Ich wollte erstmal schauen, wie viel da los ist“, sagt sie. Wenn es eine zu große Menschenansammlung gegeben hätte, wäre sie wieder gegangen. Am späten Freitagnachmittag war der Andrang aber noch überschaubar.

Peter Clemens ist ebenfalls über das Video, das Dirk Dötsch auf Facebook gepostet hat, auf den kleinen Weihnachtsmarkt aufmerksam geworden. Mit mehreren Freunden unterhält er sich an einem der nahegelegenen Stehtische. „So was muss man natürlich unterstützen“, sagt der 52-Jährige. Er freut sich darüber, dass in diesen Zeiten noch ein wenig Weihnachtsfeeling möglich ist. Bedauerlich sei es, dass das Parkrestaurant festlich mit Hunderten von Lämpchen erstrahlt und trotzdem geschlossen haben muss. „Das tut einem schon in Seele weh, dass das Restaurant so sehr erleuchtet, und man aber nicht rein kann.“

Eigentlich hatte Dötsch noch viel mehr geplant, bevor der erneute Lockdown ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. „Ich wollte ein Zelt mit gut 450 Quadratmetern aufbauen“, sagt er. Auch ein kleines Kinderkarussell sei geplant gewesen. Auch zwei Eisstockbahnen stehen in einem Zelt bereit. Es habe sogar schon Anfragen und Buchungen gegeben. „Ich muss jetzt mal schauen, ob die Bahnen im Januar oder Februar öffnen können.“

Dass seine Videobotschaft auf Facebook so große Verbreitung findet, hat Dötsch ein wenig überrascht, aber natürlich sehr gefreut. Am ersten Wochenende sei aber alles sehr gesittet von statten gegangen. „Ich habe den Leuten erklärt, sie können an den Ständen sich etwas kaufen und dann durch die Rheinaue spazieren gehen.“ Und besonders wegen eines wichtigen Anliegens hat er den Glühgarten light eröffnet. „Wir machen das, um zu zeigen, dass wir uns nicht unterkriegen lassen. Wir sind weiterhin da.“

Bis vor Weihnachten sollen die Stände an den kommenden Wochenenden öffnen. Immer am Freitag von 15 bis 18.30 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 18.30 Uhr.

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