Eine Bonnerin sucht den Superstar

bonn · Die Sängerin Natalie Horler ("Cascada") sitzt gemeinsam mit dem bekennenden Pop-Rüpel Dieter Bohlen in der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS, die nächste Folge läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr). Im Gespräch mit der Beuelerin ging es um die RTL-Casting-Show.

Wie lange haben Sie gebraucht, um sich für das RTL-Angebot zu entscheiden?
Natalie Horler: Die Anfrage kam im Sommer letzten Jahres, ob generell meinerseits Interesse bestehen würde, bei der Sendung teilzunehmen. Nachdem ich kurz danach bei RTL ein Testshoot gemacht hatte, riefen sie erst Ende September an und fragten, ob ich drei Tage später anfangen könnte. Die Entscheidung war für mich schnell getroffen, da mich so eine Sache schon länger gereizt hatte und DSDS sehr erfolgreich ist.

Werden Sie seit dem Start der neuen Staffel öfter auf der Straße angesprochen?
Horler: Ja, schon. Die Leute interessiert sehr, wie es ist, mit Bruce und Dieter zu arbeiten.

Wie ist Bohlen als Jury-Kollege zu Ihnen?
Horler: Sehr nett.

Böser Bohlen, netter Darnell - welche Rolle ist Ihnen zugedacht?
Horler: Ich glaube eine Mischung aus beiden. "Netter Darnell" stimmt ja auch nicht ganz. Er hat erstaunlicherweise auch manchen Kandidaten ziemlich konsequent gesagt, wenn es nichts war. Genauso nicht "böser Bohlen". Er hat mehr Herz als viele glauben. Meine Meinung ist jedenfalls immer ehrlich, ob es jetzt als nett oder böse empfunden wird. Dafür bin ich ja auch da.

Selbstüberschätzung, peinliche Auftritte, geplatzte Träume: Tun Ihnen die Bewerber manchmal leid?
Horler: Manchmal tut es einem selbstverständlich leid, wenn man merkt, dass es wirklich ein Lebenstraum ist, und wir sagen ihnen die knallharte Wahrheit, dass es nichts wird. Der Fehler ist ja auch oft, dass das Umfeld der Bewerber sie falsch beraten hat und ihnen Mut gemacht hat, bei DSDS mitzumachen, obwohl wenig Talent vorhanden ist. Es gibt einfach viele Leute, die zu uns kommen und sich mit den Größten aus dem Showgeschäft messen - sie singen Songs von Whitney Houston, Celine Dion und so weiter. Da muss man sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Man darf als Jury nicht zu emotional involviert sein, damit es die Beurteilung nicht falsch beeinflusst. Das bringt dem Kandidaten nichts und uns natürlich auch nichts.

Was ist für Sie der Reiz der Sendung?
Horler: Der größte Reiz ist es, neue Talente zu finden und von diesem Prozess ein Teil sein zu dürfen. Das Coole an DSDS ist aber auch, dass der Weg dorthin mit soviel Spaß und lustigen Erlebnissen gefüllt ist.

Warum laufen Casting-Shows so gut?
Horler: Ich weiß es nicht genau. Ich glaube, die Leute da draußen fiebern generell gerne mit, wenn es um einen Wettbewerb geht. Außerdem bekommen sie einen sehr tiefen Einblick in das Leben der Kandidaten, plus der tollen Live Shows mit super Auftritten von talentierten Menschen. Ich denke, die Kombination aus all diesen Punkten macht es.

Wie war das, beim Deutschlandfest auf großer Bühne in Ihrer Heimatstadt Bonn aufzutreten?
Horler: Das war eines der schönsten Erlebnisse, die ich in meiner Karrierelaufbahn bisher hatte. Meine ganz Familie war dort, viele Schulkameraden und hinter mir die gute alte Post, vor der ich schon hunderte Male Freunde getroffen hatte in meiner Jugend. Besser ging es nicht.

Wann kommt denn die nächste Cascada-CD, und wird es dann musikalische Überraschungen geben?
Horler: Überraschungen wären ja keine Überraschungen, wenn ich hier zu viel erzählen würde. In den kommenden Monaten werden wir auf jeden Fall wieder mit unseren Dancebeats die Discos rocken. Wir sind im Moment sehr beschäftigt im Studio und es wird schon bald etwas Neues für unsere Fans geben.

Zur Person: Natalie Horler, gebürtige Britin, liegt Musik in den Genen: Ihr Vater David Horler ist Jazzmusiker. Natalie Horler und ihre beiden Schwestern sind in Bonn aufgewachsen. Sie hat die Liebfrauenschule besucht. Ihr Dance-Music-Projekt "Cascada" feiert seit mehreren Jahren weltweit Chart-Erfolge und verkaufte mehr als 30 Millionen Tonträger. Internationale Hits hatte die 29-jährige Musikerin etwa mit "Everytime we touch" (2006) und "Evacuate the dancefloor" (2009). Sie gewann zahlreiche Preise: vom World Music Award über UK Music Award bis hin zum Comet (beste Künstlerin 2011).

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