Eine neue Präsidentin nach Jahren der Vakanz
Verkehrsminister Tiefensee führt Marie-Theres Nonn als neue Leiterin des Bundeseisenbahnvermögens ein
Bonn. (fhg) Mit einer Feierstunde im Wissenschaftszentrum führte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee die neue Präsidentin des Bundeseisenbahnvermögens (BEV), Marie-Theres Nonn, in ihr Amt ein. Sowohl in Kreisen der Politik als auch der Gewerkschaften sei die gebürtige Kölnerin als Wunschkandidatin genannt worden, meinte der Minister.
Nonn übernimmt ein Amt, das nach dem plötzlichen Tod des Gründungspräsidenten Rolf Heine im Jahr 2006 lange unbesetzt blieb. Die Juristin und Eisenbahnverkehrsexpertin, Jahrgang 1958, leitete zuletzt das Referat für die Rechts- und Fachaufsicht über das BEV und das Eisenbahn-Bundesamt.
Anfang August trat Nonn ihr Amt als erste Frau an. "Im Geschäftsbereich des Bundesverkehrsministeriums haben wir mittlerweile fünf Frauen in Präsidentenfunktionen", freute sich Nonn. Auf der Ebene der BEV-Referatsleiter betrage die Frauenquote gar 31 Prozent. 1994 im Zuge der Bahnreform als Sondervermögen des Bundes gegründet, seien die öffentlich-rechtlichen Verwaltungsarbeiten für Personal, Finanzen, Immobilien und Soziales der beiden ehemaligen Staatsbahnen Deutsche Bundesbahn (DB) und Deutsche Reichsbahn (DR) in das BEV übergegangen, erläuterte Marc Giesen von der BEV.
Als moderne Dienstleistungsbehörde betreue sie etwa 47 000 Beamte, die bei der Deutschen Bahn AG und anderen Unternehmen tätig seien. Zudem sei sie Zahlstelle für etwa 196 000 Pensionäre. "Das BEV ist die tragende Säule einer erfolgreichen Bahnreform", lobte der neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube.
Die rund 1 000 BEV-Mitarbeiter, von denen etwa 130 im Bonner Hauptsitz tätig sind, lassen mit dem Amtsantritt ihrer neuen Präsidentin turbulente Zeiten hinter sich. Anfang des Jahres verhinderte der Haushaltsausschuss des Bundestages eine Auflösung des BEV. Nun gelte es, die Zukunft zu gestalten, versprach Nonn.
