Eine Wildkirsche für Loki Schmidt

Der Baum des Jahres 2010 wurde in den Botanischen Gärten zur Erinnerung an die treue Freundin gepflanzt. Jeder der Anwesenden hatte eine Geschichte zu der kürzlich Verstorbenen Hannelore "Loki" Schmidt zu erzählen.

 Horst Naaß, Ingrid Fuchs, Wilhelm Barthlott und Wolfram Lobin helfen Gärtner Felix Eisenhuth beim Einpflanzen.

Horst Naaß, Ingrid Fuchs, Wilhelm Barthlott und Wolfram Lobin helfen Gärtner Felix Eisenhuth beim Einpflanzen.

Foto: Barbara Frommann

Bonn. (kpo) Jeder der Anwesenden hatte eine Geschichte rund um Hannelore "Loki" Schmidt zu erzählen. "Bei meiner Antrittsvorlesung saß sie im Hörsaal in der ersten Reihe", erinnerte sich Wilhelm Barthlott, Direktor der Botanischen Gärten in Bonn.

Und Bürgermeister Horst Naaß erzählte von seiner Begegnung mit der kürzlich im Alter von 91 Jahren verstorbenen Gattin des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt im Botanischen Garten von Hamburg.

Ingrid Fuchs, Vize-Vorsitzende des Freundeskreises der Botanischen Gärten der Universität Bonn, bezeichnete sie als "treue Freundin", die die Gärten "in jeglichem Sinne gefördert" hatte. In Erinnerung an die Botanikerin Loki Schmidt pflanzten sie zusammen mit Kustos Wolfram Lobin am Donnerstag im vorderen Bereich der Gärten einen Baum - nicht irgendeinen, sondern den Baum des Jahres 2010: die Wild- oder Vogelkirsche.

Der Anlass sei ein trauriger, sagte Barthlott, aber die Pflanzung der "Prunus avium L.", so der wissenschaftliche Name, sei letztlich eine zukunftsweisende Tat. Schmidt hatte sich besonders den Bonner Gärten verbunden gefühlt und war Ehrenmitglied im Freundeskreis.

"Ich habe sie als lieben Menschen kennengelernt", sagte Naaß. "Sie war eine von uns, und zwar nicht im politischen Sinne." Ob Loki Schmidt noch in anderer Form verewigt wird, müsse im Freundeskreis diskutiert werden, so Lobin. "Vielleicht werden wir einen der Wege nach ihr benennen." Zunächst wurde aber der Kirschbaum in die Erde versenkt und wird, wenn er ausgewachsen ist, der Beliebtheit von Loki Schmidt mit seiner Blütenpracht wohl gerecht werden.

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