Ballett übers Internet Elisabeth tanzt international

Bonn. · Elisabeth Nike Schröder (14), Schülerin der Ballettschule International Bonn, hat es wieder geschafft: Sie hat einen Ballettwettbewerb in St. Petersburg über das Internet gewonnen.

 Elisabeth Nike Schröder (14) übt während des Teil-Lockdowns zu Hause an der Ballettstange.

Elisabeth Nike Schröder (14) übt während des Teil-Lockdowns zu Hause an der Ballettstange.

Foto: Benjamin Westhoff

Elisabeth Nike Schröder (14), Schülerin der Ballettschule International Bonn, hat es wieder geschafft: Erneut hat sie einen Preis auf internationaler Ebene gewonnen. Den ersten und dritten Platz erreichte sie nun bei einem Wettbewerb mit Veranstaltern in St. Petersburg. Wie schon beim „International Dance Competition Arabesk 2020“ vor einigen Monaten nahm sie daran über das Internet teil.

„Wir haben gerade von den Platzierungen in St. Petersburg erfahren“, berichtete ihre Mutter Aneta Pecanov-Schröder am Donnerstag. Der Erfolg ermögliche eine weitere Teilnahme: Falls es die dann geltenden Corona-Auflagen zulassen, würde Elisabeth Schröder im April in St. Petersburg bei der Gala „Ballet Stars“ auftreten und an einem Wettbewerb teilnehmen.

Der Erfolg geht auf eine weitere Auszeichnung zurück, die Elisabeth Schröder vor einigen Monaten beim „Competition Arabesk“ erhalten hatte. Hier hatte sie einen Grand Prix, einen Großen Preis, errungen. Daraufhin erhielt sie die Einladungen zum nun beendeten Online-Wettbewerb in St. Petersburg und zu einem weiteren Wettbewerb in Riga. Dieser soll 2021 stattfinden.

Elisabeth Schröder ist Schülerin am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium und trainiert seit ihrem dritten Lebensjahr regelmäßig Ballett. Für den Online-Wettbewerb „Competition Arabesk“ hatte sie ein Video eingereicht, das in diesem Jahr aufgenommen worden war. Darauf zu sehen ist ein Tanz aus dem klassischen Repertoire (“Le Corsaire“) und das neoklassische Solo „Hakuna Matata“ (Choreografie Rebecca Sophia Nestler). Der Wettbewerb mit Kategorien in klassischem Ballett, verschiedenen modernen Tanzstilrichtungen und Folklore wird jährlich von einer lettischen Organisation mit Unterstützung der CID Unesco (Conseil International de la Danse) durchgeführt.

Allerdings hätte die Schülerin gerne eine „normale“ Wettbewerbsstimmung erlebt. Der Kontakt zu den anderen Teilnehmern fehlte, und die Siegerehrung fiel aufgrund der Einschränkungen aus. Trotzdem freut sich Elisabeth Schröder über ihren Erfolg, der sie dann doch ein wenig überraschte. „Wir haben im Urlaub an der holländischen Küste den Link zur Online-Gala bekommen. Erst am Ende haben meine Familie und ich gesehen, dass ich einen Grand Prix Award gewonnen habe. Ich war sprachlos. Da passiert so etwas Tolles und ich kann wegen Corona nicht vor Ort sein“, sagte Elisabeth Schröder.

Sharareh Meyer, Leiterin der Ballettschule International Bonn, teilt die Begeisterung ihrer Schülerin über den Erfolg: „Ich bin stolz und freue mich sehr für Lissi.“ Während des aktuellen Teil-Lockdowns blickt Meyer auf die kommende Woche: „Wir sind als Ergänzungsschule anerkannt. Deshalb dürfen wir in der nächsten Woche wieder öffnen.“

Normalerweise trainiert Elisabeth Schröder sechsmal in der Woche in der Ballettschule. Schon während des ersten Lockdowns war das nicht mehr möglich. Sie trainierte trotzdem: In ihrem Zimmer rückte sie ihre Ballettstange vor den Bildschirm und nahm am Online-Unterricht teil. Aus Sicht ihrer Mutter könne dies auf Dauer aber kein Ersatz sein. „Baletttanzen ist Kunst und Sport auf hohem Niveau. Dafür braucht man einen Tanzboden, auf dem man springen kann. Zu Hause ist das nicht möglich. Und ich hoffe, dass wir nicht in die Lage geraten, dass Tänzer Ballett aufgrund von Einschränkungen aufgeben müssen“, sagte sie. 

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