Endlich einmal ganz laut schreien

Internationaler Weltkindertag auf dem Münsterplatz

Endlich einmal ganz laut schreien
Foto: Frommann

Bonn. (wji) "Seid ihr bereit? Drei, zwei, eins, Los!" Die Kinder kreischen, klatschen, stampfen und spielen auf Flöten und Rasseln. Eltern und Erzieher stehen abseits und halten sich die Ohren zu. Für eine Minute dürfen die Kinder das tun, was ihnen sonst so oft verboten wird: Sie sollen sich während der "Krachminute" lauthals bemerkbar machen, um zu zeigen, wie wichtig sie für die Erwachsenen und die Zukunft sind.

"Mir tun die Ohren weh. Das war grauenvoll. Genauso wie es sein soll", sagt der Jugendamtsleiter Udo Stein und eröffnet damit offiziell den Weltkindertag, der dieses Jahr unter dem Motto "Gesund und fit ins Leben" steht.

Das Angebot auf dem Münsterplatz ist vielfältig: Im "Zauber-Zahnputztunnel" lernen die Kleinen, dass Zähneputzen Spaß machen kann. Bälle, Rutschen und andere Sportgeräte laden zum Austoben ein, am Stand der Kinderhilfsorganisation "terre des hommes" erfahren die Kinder etwas von anderen Kulturen: Zum Beispiel, wie ihr Vorname in anderen Sprachen lauten würde oder was in anderen Ländern gegessen wird.

Doch nicht nur der Spaß steht im Vordergrund des Weltkindertages, es geht auch darum, Kinder aus armen Gegenden zu unterstützen. UNICEF zum Beispiel verkauft auf einem Flohmarkt Kinderbücher und mehr, um Spenden zu sammeln.

"Laufen für UNICEF - Schulen für Afrika" ist der Titel einer weiteren Spendenaktion, die von Schulen veranstaltet wird: Die Kinder bekommen pro Kilometer, den sie bei dem Rennen zurücklegen, von ihren Verwandten eine vorher festgelegte Geldsumme. Allein die Grundschule Oberwinter sammelte so 4 000 Euro. "Die Kinder sind von dieser Aktion begeistert", sagt die Leiterin der Bonner UNICEF-Arbeitsgruppe, Marianne Schütterle. "Sie laufen so viele Meter wie möglich, um ganz viel Geld zu sammeln."

Nun sollen die Kinder für ihren Einsatz belohnt werden: Mit Sponsorengeldern werden WM-Bälle gekauft und an die Schulen verteilt. Aber die Spenden reichen noch nicht aus, um genügend Bälle zu kaufen. Wer einen Ball für 3,95 Euro spenden möchte, kann sich unter der Rufnummer (01 70) 87 29 44 4 melden.

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