Landtagswahl Endspurt bei den Vorbereitungen in Bonn

BONN · Normalerweise startet das Wahlamt drei bis vier Monate vor einer Wahl mit seinen Vorbereitungen, Wahllokale zu organisieren und die rund 2000 Wahlhelfer zu rekrutieren und zu schulen. Diesmal hatten sie nur sechs Wochen Zeit. Am Freitag ging es mit den Vorbereitungen in den Endspurt.

Viel Arbeit im Wahlbüro im Stadthaus: Die Mitarbeiter müssen die Wahl in der Hälfte der sonst üblichen Zeit vorbereiten.

Viel Arbeit im Wahlbüro im Stadthaus: Die Mitarbeiter müssen die Wahl in der Hälfte der sonst üblichen Zeit vorbereiten.

Foto: Stadt Bonn

Wer denkt, dass für Helmut Weller, Leiter der Abteilung Wahlen bei den Bürgerdiensten der Stadt Bonn, und seine Mitarbeiter jetzt endlich die laue Zeit angefangen hat, liegt völlig falsch. Am Freitagabend waren Weller und sein Team immer noch im Stadthaus. Erst um 20 Uhr konnten sie die Wählerverzeichnisse prüfen und abschließen.

Etliche tausend Seiten Wählerverzeichnisse galt es am Freitag für die 197 Wahllokale auszudrucken und die Koffer, vollgepackt mit den Stimmzetteln, Arbeitsmaterialien und Listen, vorzubereiten. Die werden am Sonntagmorgen vor Öffnung der Wahllokale von den einzelnen Wahlvorständen abgeholt: 89 für Bonn im Versteigerungssaal des Stadthauses, die anderen in den Bezirksrathäusern.

Urnen und Stellwände wurden in dieser Woche bereits zu den Wahllokalen gefahren, die Hausmeister instruiert, wie und wo Tische aufzustellen sind. In den Wahllokalen, die in Kindergärten eingerichtet sind, musste passendes Mobiliar angefahren werden.

Normalerweise startet das Wahlamt drei bis vier Monate vor einer Wahl mit seinen Vorbereitungen, Wahllokale zu organisieren und die rund 2000 Wahlhelfer zu rekrutieren und zu schulen. Diesmal hatten sie nur sechs Wochen Zeit. "Bis zu 700 Veränderungen täglich mussten wir in den Wählerverzeichnissen vornehmen", sagte Weller am Freitag.

Darunter sind Sterbefälle, Zu- und Weggezogene, Bürger, die vergessen hatten sich umzumelden, und was eben sonst noch alles im richtigen Leben vorkommt. Denn jeder, der 16 Tage vor der Wahl die Voraussetzungen für das Wahlrecht erfüllt, muss noch ins Wählerverzeichnis aufgenommen werden. Das gilt beispielsweise auch für Bürger, die kürzlich eingebürgert wurden. Und auch die Sperrvermerke für die Briefwähler müssen registriert werden.

Dass in der Kürze der Zeit auch mal eine Panne geschehen kann, liegt in der Natur der Sache. Warum einige Wenige, die die Briefwahl beantragt hatten, die Unterlagen nicht bekommen haben, kann Weller zurzeit nur mutmaßen. Aber wahrscheinlich sind nur solche betroffen, die die Briefwahlunterlagen übers Internet beantragt hatten. "Fakt ist, dass wir bisher alle, die sich gemeldet haben, bedienen konnten, notfalls haben wir die Unterlagen hingefahren", so Weller. Von den rund 225.000 Wahlberechtigten haben fast 36.200 Briefwahl beantragt.

  • Wahlunterlagen: Wer noch keine Unterlagen erhalten hat, kann sich noch heute, Samstag, bis 12 Uhr im Wahlbüro im Stadthaus unter den Telefonnummer 0228/77 23 44 und 77 21 03 melden. Dann können nicht zugestellte Briefwahlunterlagen noch ersetzt werden. Bisher haben etwa 35.000 Bonner das Angebot zur Briefwahl genutzt. Das sind etwa 16 Prozent aller Wahlberechtigten
  • Wahlkreise: NRW ist in 128 Wahlkreise aufgeteilt. Bonn besteht aus zwei Wahlkreisen.
  • Die 197 Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Stimmzettel: 17 Parteien sind für die Wahl zugelassen. Auf der linken Seite gibt man seine Erststimme für den Direktkandidaten in seinem Wahlkreis (in den beiden Bonner Wahlkreisen jeweils sieben). Rechts vergibt man seine Zweitstimme für die kandidierende Partei.
  • Wahlpartys: Die CDU trifft sich ab 17.30 Uhr im Fellini, Clemens-August-Straße, in Poppelsdorf, die SPD ab 17.30 in der Hausbar in der Bonner Oper. Die Grünen feiern in der Szenekneipe Rosa Lu, Ecke Ellerstraße/Bornheimer Straße, die FDP in ihren Fraktionsräumen im Alten Rathaus. Die Linke trifft sich im Kreisverbandsbüro an der Vorgebirgsstraße 24 und die Piraten im Café Fabiunke, Im Krausfeld 8.
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