Hohe Energiepreise Verbraucherzentrale rät Bonner „Stromheizern“ zum Wechsel

Bonn · Wer Wärmepumpen oder Nachtspeicheröfen betreibt, bekommt jetzt ein Problem: Trotz Preisbremse sei der Strom zum Heizen zu teuer, sagen die Verbraucherschützer und raten zum Wechsel.

 Eine Wärmepumpe im Keller eines Wohnhauses: Die Technik gilt als umweltfreundlicher als Gas- oder Ölheizungen.

Eine Wärmepumpe im Keller eines Wohnhauses: Die Technik gilt als umweltfreundlicher als Gas- oder Ölheizungen.

Foto: dpa/Silas Stein

Die Verbraucherzentrale NRW rät „Stromheizern“ unter den Stadtwerke-Kunden, sich preiswertere Alternativen zu suchen. „Nutzer von Wärmepumpen oder Nachtstromspeicherheizungen sollten definitiv wechseln“, sagt Energiemarkt-Referentin Christina Wallraf. Strom-Neukunden zahlen bei den Stadtwerken Bonn (SWB) seit Dezember 47 Cent pro Kilowattstunde (kWh), zum 1. April steigt der Tarif wie berichtet auf 57,06 Cent in der Grundversorgung.

„Zwar gilt hier auch die Preisbremse von 40 Cent“, so Wallraf. „Aber mit Strom zu heizen, ist auf diesem Preisniveau viel zu teuer“. Die Bundesregierung habe versäumt, in diesem Bereich eine niedrigere Preisbremse anzusetzen.

Arbeitspreise steigen um mehr als 50 Prozent

Die Stadtwerke empfehlen Haushalten mit Wärmepumpe oder Nachtstromspeicherheizung deshalb, die Kosten durch reduzierten Verbrauch zu senken. Investitionen in Energieeffizienz oder Photovoltaik seien lohnend, so SWB-Sprecher Jürgen Winterwerp.

Die Stadtwerke geben mit der Tarifrunde im April nach eigener Aussage gestiegene Beschaffungspreise mit zeitlicher Verzögerung an ihre Kunden weiter. In der Gas-Grundversorgung steigt der Arbeitspreis bei einem Jahresverbrauch bis 6394 kWh von 13,7 Cent auf 21,3 Cent pro kWh, bei einem Jahresverbrauch ab 6395 kWh von 12,4 auf 19,9 Cent.

Die Arbeitspreise bei Gas und Strom steigen damit jeweils um mehr als 50 Prozent. Rechnet man den Grundpreis ein, der sich nur gering verändert, liegt die Gesamtsteigerung je nach Verbrauch zwischen 40 und 50 Prozent. Einen Großteil der Zusatzkosten fängt 2023 der Staat mit den Preisbremsen auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort