Erweiterungsbau der Reha-Klinik Godeshöhe soll 2007 beginnen

Standort ist das Gelände des ehemaligen Jugendgästehauses an der Horionstraße

Erweiterungsbau der Reha-Klinik Godeshöhe soll 2007 beginnen
Foto: Friese

Schweinheim. (guf) "So schnell als möglich" soll mit dem Bau des Bettenhauses am Reha-Zentrum Godeshöhe begonnen werden, geht es nach der Klinikleitung. Als Standort wurde das Gelände des ehemaligen Jugendgästehauses an der Horionstraße ausgewählt. 74 Patienten sollen in dem Neubau untergebracht werden.

Die frei werdenden Zimmer im Klinik-Altbau sollen zu Behandlungsräumen umfunktioniert werden. Zusätzliche Bettenplätze werden nicht geschaffen. In einer Beschlussvorlage der Godesberger Bezirksvertretung wird die Maßnahme damit begründet, dass die Patientenzimmer im Altbau von 1920 "nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprechen". Präziser formuliert es eine Mitarbeiterin des Gebäudemanagements des Reha-Zentrums: "Da passen keine zwei Rollstühle aneinander vorbei."

Geplant ist ein ellipsenförmiges dreigeschossiges Gebäude mit einem Verbindungstrakt zum Reha-Zentrum. Eine Tiefgarage mit 51 Stellplätzen soll die Verkehrssituation vor Ort verbessern. Das Jugendgästehaus ist nach Einschätzung der Verwaltung für eine "behindertengerechte Unterbringung nicht geeignet" und kann daher nicht für die Zwecke der Reha-Klinik umgebaut werden. Es wird deshalb abgerissen.

Nicht zu vermeiden ist eine Verlegung des Stümpchenswegs. Der Fußweg verbindet die Horionstraße mit der Waldstraße. Der aktuelle Planungsstand sieht vor, den Weg von der Südwestseite des Jugendhausgrundstücks auf die Nordostseite zu verlegen.

"Ernsthafte Bedenken" haben nach Angaben des Schweinheimer Ortsausschuss-Vorsitzenden Klaus Simon die von der Maßnahme unmittelbar betroffenen Anwohner. Die angedachte Bebauung sei "sehr massiv". Vor allem sei der Neubau zu hoch, nämlich elf bis 13 Meter über der umgebenden Bebauung, sagen einige Anwohner.

Dem stimmt die Verwaltung zu. Insbesondere für die Grundstücke Horionstraße 56 und Schweinheimer Weg 9 würden sich die Verhältnisse "in Bezug auf die Belichtung und Besonnung etwas verschlechtern", heißt es in einer Stellungnahme. Diese Verschlechterungen hielten sich aber "in einem Rahmen, der zumutbar erscheint", heißt es weiter.

Die Qualität der umliegenden Wohngebiete sieht die Verwaltung nicht gefährdet, weil sie sich "nicht durch einfamilienhausähnliche Wohnformen definiert, sondern durch ihre Wohnruhe". Diese sei "bei der Reha-Klinik tendenziell höher anzusetzen als bei einem Jugendheim."

Auch im Namen von Mutter Natur haben in den letzten Wochen einige Anwohner ihre Stimme erhoben. Sie weisen darauf hin, dass Teile der Baufläche in einem Landschaftsschutzgebiet liegen. In einem landschaftspflegerischen Fachbeitrag hat die Verwaltung den Umfang der Eingriffe in Natur und Landschaft ermittelt und Vorschläge zur Kompensation gemacht.

Die Planung sei darauf ausgerichtet, "sämtliche planbedingten Beeinträchtigungen auszugleichen." Neue Freiflächen sollen im Bereich der noch asphaltierten Hofanlage des zu verlegenden Stümpchenswegs entstehen. Auf nicht überbauten Flächen sollen "arten- und strukturreiche Freiflächen hergestellt werden." Eine weitere ökologische Aufwertung sehen die Planer in der extensiven Dachbegrünug des neuen Bettenhauses.

Finanziert wird die Baumaßnahme vom Reha-Zentrum. Fördermittel fließen nicht in das Projekt. Die Offenlage des Projektes sei abgeschlossen, erklärt Heinz Fink, Abteilungsleiter im Kataster- und Vermessungsamt auf Anfrage. "Zurzeit läuft das Bebauungsplanverfahren." Anregungen von der Bevölkerung müssten in dieser Phase bearbeitet werden.

"Das machen wir", sagt Fink. Voraussichtlich Ende März wird ein Satzungsbeschluss dem Stadtrat vorgelegt werden. Stimmt dieser den Plänen zu, wird ein Baugenehmigungsverfahren eingeleitet. Ein entsprechender Antrag des Reha-Zentrums liegt bereits vor. Stadtverwaltung und Klinikleitung gehen davon aus, dass der Spatenstich noch in diesem Jahr erfolgen wird.

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