Umzugsdiskussion um das Bundesverteidigungsministerium Es bleibt bei 360 Stellen für Berlin
BONN · Von den geplanten Personalverschiebungen beim kommenden Teilumzug des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) in die Hauptstadt rückt das Ministerium nicht ab. Das machte am Donnerstagabend Staatssekretär Stéphane Beemelmans bei einem GA-Gespräch am Rande seines Besuchs in seiner ehemaligen Schule Aloisiuskolleg (Ako) deutlich.
"Es bleibt dabei: 360 Dienstposten werden im Herbst nach Berlin verlagert. Woher diese kommen, ob aus Bonn oder etwa Hannover, ist eine andere Frage", schränkte Beemelmans dann doch ein. Wie berichtet, hatte sich im Personalrat des Ministeriums Widerstand formiert. 80 konkrete Versetzungen sollten abgelehnt werden.
Es hätten sich schon zahlreiche Mitarbeiter für Berlin entschieden, sagte der Staatssekretär nun. Der Personalrat sei gerade neu gewählt worden. Die Gespräche mit ihm liefen wieder an. "Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam gute Lösungen finden werden", meinte Beemelmans.
Wie die Umzugspläne nach 2013 aussehen, könne er jedoch nicht sagen und läge nicht in seiner Entscheidungskompetenz. Man müsse erst die Bundestagswahlen 2013 abwarten. Auf die Frage, wann das Verteidigungsministerium die Ermekeil-Kaserne in der Bonner Südstadt räume, wurde der Staatsekretär wieder konkreter. "Ich gehe davon aus, dass die Kaserne am Anfang des zweiten Halbjahres 2013 leer ist, weil sie nicht mehr benötigt wird und Freiräume geschaffen werden müssen."
Das imposante Stabsgebäude an der Ecke Argelanderstraße/Ermekeilstraße und das Mannschaftsgebäude auf dem Filetgrundstück von 24.000 Quadratmetern Größe wird das Ministerium einer Verwertungsgesellschaft übergeben. "Ich kenne schon einen großen Interessenten dafür, der sich als geeignet ansieht", verriet Beemelmans. "Wir werden das positiv flankieren."
Auf seine eigenen Jahre 1981 bis 1983 am Ako angesprochen, meinte der Staatssekretär, er sei hier gerne zur Schule gegangen. Jetzt bei seinem Besuch sehe er, dass das Ako "viel weiblicher" geworden sei. "Wir waren damals doch eine reine Jungenschule." Mehr wollte er dem GA nicht verraten. Sein Kamingespräch mit Ako-Schülern, zu dem seit 2010 Internatsleiter Christopher Haep immer wieder Prominente hinzulädt, sei kein Termin für die Öffentlichkeit.