17 Leute sind 45 Minuten gefangen Fahrstuhl im Post-Tower bleibt stecken

BONN · Es ist der Horror aller klaustrophobisch veranlagten Menschen: Eingeengt in einem voll besetzten Fahrstuhl bleibt dieser plötzlich stehen und es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis man aus der Notlage befreit wird. Genau dies ist einer Besuchergruppe im Post-Tower widerfahren.

Insgesamt 17 Leute, darunter Landgerichtspräsidentin Margarete Gräfin von Schwerin, mehrere Richter sowie der Vorsitzende des Bonner Anwaltvereins, Ralf Schweigerer, steckten eine Dreiviertelstunde in einem für 20 Personen ausgelegten gläsernen Aufzug fest. Sie wollten im Vorfeld eines Vortrags des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar im Posttower an einer Führung teilnehmen - doch der Fahrstuhl blieb nach anderthalb Metern ruckartig stehen.

Laut einer Konzernsprecherin war ein technischer Defekt die Ursache für den Zwischenfall. Der Besucherservice habe sich sofort um den Fall gekümmert, der laut Protokoll etwa eine halbe Stunde gedauert habe. Aus dem Aufzugsmaschinenraum habe die Bremse gelöst und der Fahrstuhl auf 20 Zentimeter abgesenkt werden können.

"Es war ein kleiner Defekt, wie er bei abertausenden Aufzügen immer wieder vorkommt", so die Pressesprecherin. Offenbar hatte ein Postangestellter, der von einem der im Aufzug Gefangenen per Handy zu Hilfe gerufen wurde, die Tür schließlich von außen aufgedrückt.

Von den Insassen wurde allerdings Kritik am Krisenmanagement geäußert. So habe zwar Sichtkontakt zu einer Telekommitarbeiterin bestanden. Wenn der Notknopf gedrückt wurde, sei als Antwort nur gekommen: "Es ist in Bearbeitung." Im Laufe der Zeit - laut einem Besucher dauerte der Vorfall sogar 45 Minuten - sei die Luft zum Atmen knapp geworden, die Glasscheiben seien von innen beschlagen.

Schweißgebadet hatte die Gruppe nach ihrer Befreiung den Weg zum Vortrag im zweiten Obergeschoss angetreten - der Weg über die Treppe wurde einer erneuten Aufzugfahrt vorgezogen.

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