Bonn vor der Bundestagswahl Fast die Hälfte der Bonner hat schon gewählt

Bonn · Nur noch Stunden sind es bis zur Bundestagswahl. Der General-Anzeiger hat sich bei der Bonner Stadtverwaltung nach den logistischen Vorbereitungen erkundigt. Hier sind die Antworten:

 Um alles, was mit der Briefwahl zu hat, kümmern sich 650 Wahlhelfende. Die Auszählung beginnt am Sonntag ab 18 Uhr.

Um alles, was mit der Briefwahl zu hat, kümmern sich 650 Wahlhelfende. Die Auszählung beginnt am Sonntag ab 18 Uhr.

Foto: Benjamin Westhoff

■ Wie viele Personen werden am Sonntag in Bonn insgesamt mit der Durchführung der Wahl beschäftigt sein? Laut Stadtverwaltung sind am Sonntag rund 2400 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. Eingesetzt sind sie in den 177 Wahlräumen für die Urnenwahl und den 61 Briefwahlräumen sowie für verschiedene Sonderdienste.

■ War es für das Wahlamt problematisch, ausreichend Wahlhelfer zu akquirieren? Grundsätzlich werde es immer schwieriger Wahlhelfende zu finden, so die Verwaltung. Jedoch habe das Wahlamt eine ausreichende Zahl akquirieren können.

■ Wie viele Wahllokale gibt es? Es gibt im Stadtgebiet 177 Urnenwahlräume und 61 Briefwahlräume.

 Wahllokale in Juridicum und Bischofskonferenz

■ Sind darunter auch außergewöhnliche Räumlichkeiten? Wahlräume befinden sich beispielsweise in Kindertagesstätten, Schulen, Mensen, Pfarrheimen, Senioreneinrichtungen, Betriebshöfe, Bürger- u. Vereinshäusern, der Gedenkstätte u. NS-Dokumentationszentrum, im Juridicum, der Deutschen Bischofskonferenz und anderen Orten der Stadt.

■ Erhalten Wahlhelfer eine Aufwandsentschädigung? Ja, für ihren ehrenamtlichen Einsatz erhalten alle Helferinnen und Helfer ein Erfrischungsgeld. Je nach Funktion liegt es zwischen 35 und 80 Euro.

■ Gelten für Wahlhelfer besondere Corona-Voraussetzungen wie „3G“? Nein.

61 Briefwahlvorstände eingerichtet

■ Welche Herausforderungen ergeben sich für die Stadt aus dem hohen Anteil der Briefwähler? Musste hierfür beispielsweise Personal aufgestockt werden? Aufgrund der absehbaren hohen Briefwahlbeteiligung wurden die Briefwahlvorstände von 51 zur Kommunalwahl 2020 um nochmals 10 auf 61 Wahlvorstände aufgestockt und personell verstärkt.

■ Von welchem Briefwahlanteil ist aktuell auszugehen? Rund 44,6 Prozent.

■ Wie viele „Briefwahlbüros“ gab es? Insgesamt wurden 61 Briefwahlvorstände eingerichtet. Die Briefwahlvorstände treten nur am Wahltag zusammen und sind ausschließlich im Stadthaus untergebracht.

■ Wie viele Personen werden sich ausschließlich um die Briefwahl kümmern? Bei der Auszählung die 61 Briefwahlvorstände und rund 650 Wahlhelfende.

■ Wie verläuft die Auszählung der Briefwahl in der Praxis genau? Die Wahlbriefe – auch aus den Stadtbezirken – werden im Stadthaus gesammelt und am Wahlsonntag um 18 Uhr geöffnet und ausgezählt.

Auszählung der Stimmen ist öffentlich

■ Welcher finanzielle Gesamtaufwand ergibt sich für die Stadt aus der Durchführung der Wahl? Wie hoch ist die entsprechende Haushaltsposition, und was verursacht dabei die meisten Kosten? Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 350 000 Euro (ohne Personalkosten), davon entfallen die größten Anteile auf die Postversendung und die Auszahlung des Erfrischungsgeldes.

■ Bleibt es dabei, dass die Auszählung der Stimmen öffentlich ist? Ja, die Auszählung ist öffentlich. Für interessierte Bürger, die zuschauen möchten, gelten die Abstands- und Hygieneregeln sowie die Pflicht zur medizinischen Mund-Nase-Bedeckung.

■ Welche Bewandtnis hat es mit den so genannten Statistischen Wahlbezirken? Sind hier seitens der Wähler gesonderte Angaben zu machen? Die statistischen Bezirke werden durch den Landesbetrieb IT.NRW zur statistischen Auswertung des Wahlverhaltens ausgewählt. Die Stimmzettel erhalten einen nach demografischen Merkmalen definierten Kennbuchstaben, sodass die Stimmzettel beispielsweise einem Geschlecht und einer Altersgruppe zugeordnet werden können - nicht aber einer bestimmten Person. Wählerinnen und Wähler müssen keine gesonderten Angaben machen.

■ Wo können Bürger sich am Wahlabend über die Ergebnisse informieren? Über die Bonner Ergebnisse können sich alle Interessierten am Sonntagabend im Internet auf den Seiten des General-Anzeigers unter www.ga.de sowie bei der Stadt Bonn auf www.bonn.de/bundestagswahl informieren. Um 18 Uhr schließen die Wahlräume, und die Auszählung beginnt. Über die Ergebnisse aus den einzelnen Stimmbezirken informieren wir in unserem Liveblog.

■ Was passiert mit Briefwahlunterlagen, die erst am Montag oder später im Wahlamt eintreffen? Alle nach 18 Uhr am Wahlsonntag eingehenden Wahlbriefe können nicht mehr gewertet werden. Sie werden gesammelt und zu den Unterlagen zum Vorgang „Bundestagswahl 2021“ genommen.

■ Welches Ergebnis gab es bei der Bundestagswahl 2017? Das Bonner Direktmandat gewann Ulrich Kelber (SPD). Mit 34,9 Prozent lag er knapp vor Claudia Lücking-Michel (CDU, 32,0 Prozent). Bei den Zweitstimmen schnitt in Bonn die CDU mit 29,8 Prozent am besten ab, gefolgt von SPD (20,2), FDP (15,7) Grünen (14,1), Linken (9,6) und AfD (7,3). Die Wahlbeteiligung in Bonn lag bei 79,3 Prozent. 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort