Kommentar Fehlende Informationen

Bonn · Egal ob Gewerkschaften, Politiker, Arbeitgeber oder Jugendliche: In Bonn formiert sich ein breiter Widerstand gegen die Neonazi-Demo am 1. Mai.

Doch die Beteiligten haben es schwer, ihren Protest zu organisieren. Denn immer noch gibt die Polizei nicht bekannt, durch welche Beueler Straßen die Rechtsextremen marschieren werden.

Es ist verständlich, dass die Beamten Abstimmungsgespräche mit den Anmeldern der Neonazi-Demo führen müssen. Das braucht seine Zeit. Es ist ebenso nachvollziehbar, dass Ort und Zeit der Demo (und damit auch der Gegenaktionen) genau geplant werden müssen, damit am Tag der Proteste alles glatt geht.

Damit der Einsatz gut, die Aktionen friedlich verlaufen. Nicht nachvollziehbar allerdings ist, dass überhaupt keine Informationen nach außen dringen. Dass denjenigen, die gegen die verfassungsfeindlichen Neonazis auf die Straße gehen, dadurch Steine in den Weg gelegt werden. Dass die Organisation der bunten, vielfältigen und vor allem friedlichen Proteste unnötigerweise erschwert wird.

Und dass die Beueler erst kurz vor der Demo erfahren, ob die Neonazis an ihrem Haus vorbeigehen werden oder nicht. Das alles könnte verhindert werden, indem ein vorläufiger Zugweg publik gemacht würde. Mit kleinen, kurzfristigen Änderungen könnte wohl jeder leben. Mit fehlenden Informationen allerdings nicht.

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