"Beueler Treff" für Kinder Ferienspaß in der Circusschule Corelli

Beuel · Die Circusschule Corelli und der General-Anzeiger bieten gemeinsam einen „Beueler Treff“ für Kinder an: 25 junge Menschen haben die Chance, in den Sommerferien an einem Zirkus-Workshop teilzunehmen.

 Bei der Circusschule Corelli wird fleißig geübt. Brahim (10) hat schon einige beeindruckende Kunststücke auf der "Rola Rola" gelernt.

Bei der Circusschule Corelli wird fleißig geübt. Brahim (10) hat schon einige beeindruckende Kunststücke auf der "Rola Rola" gelernt.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Circusschule Corelli ist ein Phänomen. Schaut man sich den ganz normalen Tagesbetrieb in Oberkassel an, dann trifft man nur Kinder. Kinder zwischen acht und 15 Jahren, dazwischen auch mal „große Kinder“, so um die 20. Die Älteren, das sind die Lehrer, die Jüngeren äußerst lernwillige Schüler. Hat man im normalen Schulbetrieb schon mal Zweifel, ob die Kinder gerne und vor allem freiwillig in die Schule gehen, so ist das hier keine Frage, man sieht es.

„Von den Älteren lernen“, das war von Anfang an das Prinzip des Gründers dieser Circusschule, Hanspeter Kurzhals. Er ist studierter Pädagoge und so ist es kein Wunder, dass er seine Schule „eine kulturpädagogische Freizeiteinrichtung für Kinder und Jugendliche“ nennt. Die Kombination aus Zirkus und Pädagogik, das ist es, was ihn fasziniert. Hinzu kommt, was er gerne betont: „Kein Jugendlicher, der in der Circusschule mitmacht, braucht irgendeinen Beitrag zu bezahlen“. Andererseits gibt Kurzhals zu, dass man es sich nicht leisten könne, Lehrer für den Unterricht zu engagieren. Aus diesem Grund gibt es in dieser Circusschule auch keine Kurse.

Viola Weigmann (12) ist seit einem halben Jahr bei Corelli. „Doch angefangen habe ich bereits mit fünf Jahren“, berichtet sie. Einrad und Jonglieren sind ihre Spezialitäten. Aber auch mit Akrobatik und Luftartistik am Trapez beschäftigt sie sich. „Im Zirkus muss man vielseitig sein“, lautet eine alte Zirkusweisheit, die auch auf sie zutrifft. Tanz mit dem Einrad, springen oder nur mit einem Bein fahren, alles schaut ganz locker aus. Hinzu kommt die Show auf dem hohen Einrad, der Giraffe. Ansonsten wäre es ja zu einfach. „Einradfahren ist ganz einfach“, gibt sie schon ihr Wissen weiter, „das lernt jeder in wenigen Tagen“. Viola gesteht jedoch, dass sie vorher freihändig Fahrrad gefahren sei.

Svenja Amelingmeyer (12) und Nina Groß (13) treten bereits seit über vier Jahren auf. Sie zeigen Tricks auf ihren Giraffen. „Man darf nur nicht nach hinten runterfallen“, erklärt Svenja. Was bisher nur einmal passiert sei. Alles andere ist für sie bereits ein Kinderspiel. Einmal pro Woche treffen sie sich hier, um zusammen zu üben. Und zu Hause, da wartet, wie sollte es anders sein, ein Einrad auf sie. „Am meisten Spaß haben wir bei den Auftritten. Besonders wenn wir merken, dass die Leute staunen“, erklären sie unisono.

Brahim (10) ist der Jüngste von drei Amajjoud-Brüdern. Deshalb durfte er mit Ausnahmegenehmigung bereits mit fünf Jahren in der Circusschule beginnen. Sein Spezialgebiet ist die Balance. Auf einer Kugel eine Rampe hochzugehen bereitet ihm kein Problem. Er springt auch ganz locker auf der Kugel Seil. Mit „Rola Rola“, einem Brett, das auf einer Rolle liegt, balanciert er supersicher. Angesteckt wurde er durch seine älteren Brüder, die ebenfalls hier üben. Seinen ersten Auftritt hatte er mit sechs Jahren. Pinguin-Schritte zu machen, also watscheln, das ist sein Tipp für diese Übungen. „Kein Fuß darf lange vom Boden weg sein, nur so hält man die Balance“, sagt er und fügt hinzu, dass dies nur für Anfänger gelte.

Mit ihren 19 Jahren zählt Fiona Nagel zu den Älteren, die die Jüngeren betreuen. Seit sieben Jahren ist sie in der Zirkusschule, hat Luft- und Podestakrobatik gemacht sowie mit einem Feuerstab jongliert. Sie ist auch Einrad gefahren und hat am Trapez geturnt – wie hieß es so schön: Man muss vielseitig sein im Zirkus. Jetzt gibt sie ihr Wissen und ihre Erfahrung weiter. Nur für eigene Auftritte trainiert sie nicht mehr. „Doch den Applaus, den habe ich genossen“, sagt sie.

Alle eint sie die Faszination, die der Zirkus auf sie ausübt. In mühevoller Kleinarbeit und mit viel Fleiß etwas einzustudieren und dies den Zuschauern zu präsentieren. Das Staunen und der Applaus der Zuschauer, das ist ihr Lohn für die harte Arbeit, die sie in ihre Shows investiert haben.

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