Feuchtigkeit und Nonstop-Heizung: Mängelbesichtigung an der Matthias-Claudius-Schule

Schulausschussvorsitzende: "Alles hier ist eine Katastrophe!"

Feuchtigkeit und Nonstop-Heizung: Mängelbesichtigung an der Matthias-Claudius-Schule
Foto: Roland Kohls

Endenich. Die Dächer sind nicht isoliert, viele Fenster lassen sich entweder gar nicht öffnen oder verschließen, und in einigen Räumen müssen die Fenster aufgemacht werden, wenn die Raumtemperatur unter 25 Grad Celsius sinken soll, weil sich die Heizung nicht am Thermostat regeln lässt.

Das sind nur einige der Mängel, die bei einer Ortsbegehung an der Matthias-Claudius-Grundschule im Fokus standen. Schulleiterin Angelika Herder, Stefanie Schneiders und Thomas Geisen, Vorsitzende und stellvertretender Vorsitzender der Schulpflegschaft, führten Dorothee Paß-Weingartz entlang einer langen Mängelliste durch die Schule.

Und was die Schulausschussvorsitzende dabei zu sehen bekam, gefiel ihr gar nicht: "Alles hier ist eine Katastrophe!" Wie viele andere Schulen der Stadt Bonn möchte auch die Matthias-Claudius-Schule mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II bedacht werden, um lang ausstehende Bauarbeiten anpacken zu können, die über das Nötigste hinausgehen.

Seit Jahren schon schreibe die Schule jährlich Anträge, damit die Fenster erneuert werden, also endlich Doppelverglasung und funktionierende Rahmen eingebaut werden. Daneben ist in einigen Räumen die Heizung nicht regelbar, weil sie an eine Zentralheizung angeschlossen ist. Diese heizt nonstop durch, wenn die Lehrkräfte die unerträgliche Wärme im Raum mindern wollen, müssen sie die Fenster öffnen.

Gleichzeitig ist es in einigen Klassen der Altbauten so feucht, dass Bücher und Regale an den Wänden Wasserschäden davontragen und die Luft wie in einem muffigen, schimmeligen Keller riecht.

Weil die meisten der nötigen Maßnahmen auch energetische sind, also Energieeinsparung und Steigerung der Effizienz zum Ziel haben, ist es durchaus möglich, dass diese aus den Fördermitteln des Bundes bezahlt werden könnten.

Insgesamt hat die Kommune Bonn 45,7 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zugeteilt bekommen. "27,5 Millionen sind davon für den Bildungsbereich vorgesehen", sagt Paß-Weingartz. Über die Verwendung wird in den Ausschüssen abgestimmt. Schulleitungen, Bürger und Schulpflegschaften haben schon Anträge geschrieben, die sich auch bei Dorothee Paß-Weingartz stapeln.

Sie sieht mit Schrecken auf die Zahl der Anträge, auch wenn Schulleiterin Angelika Herder recht froh darüber ist, dass endlich etwas gegen den Sanierungsstau getan werden soll. Sie hofft, vom Schulamt auf ihre Anträge nicht mehr die altbekannte Antwort: "Geht nicht, keine Mittel", zu bekommen.

Nur die Unterrichtscontainer der "Pappdeckelschule", wie die Einrichtung von den Endenicher Bürger vielsagend genannt wird, werden wohl kaum saniert werden. Vor mehr als 30 Jahren wurden diese als Provisorien gebaut. Doch mittlerweile bestehen auch bei diesen erhebliche Mängel. Die Kosten-Nutzen-Relation ist zu schlecht. "Die sind abgängig sagt das Schulamt dazu", so Paß-Weingartz.

Um darin unterrichten zu können, werden die Eltern wohl wieder zur Eigeninitiative greifen müssen, wie bei der Umgestaltung des Schulhofes oder den Malerarbeiten in den Innenräumen, befürchten Schneiders und Geisen.

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