Finanzierung der Intensivbetten steht weiter aus

Dezernent Volker Kregel schreibt an Minister Karl-Josef Laumann - Uniklinik kündigt neue Kapazitäten an

Bonn. Auch in den vergangenen Wochen hat sich die Situation in den Bonner Krankenhäusern nicht entspannt. So gab es zeitweise in ganz Bonn und Umgebung kein freies internistisches Bett und keine Kapazitäten in den Intensivstationen.

Notfalls werden Patienten mit dem Hubschrauber in entfernte Kliniken ausgeflogen. Nach Erscheinen des GA-Artikels über den Bettenengpass informierte die Stadtverwaltung über den aktuellen Stand der Intensivbetten in Bonner Krankenhäusern.

In dieser Mitteilung wird dargelegt, dass es seit der Schließung des St. Johannes-Hospitals mit seinen sechs Intensivbetten sowie des Rheinbacher Malteser-Krankenhauses mit fünf Intensivbetten zu dem Engpass gekommen ist und die im Krankenhausplan NRW als Ausgleich vorgesehene Einrichtung von Intensivbetten in Bonner Kliniken aussteht, da die Fördermittel noch nicht bewilligt sind.

Obwohl die Stadtverwaltung die Bezirksregierung im vergangenen Jahr in vier Briefen auf den Notstand hingewiesen hat - verbunden mit der Bitte, sich beim Gesundheitsministerium für die Bewilligung der notwendigen Gelder einzusetzen -, ist bislang nichts geschehen. Auf ein entsprechendes Schreiben direkt an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann folgte die Antwort, dass derzeit "keine baulichen Notmaßnahmen" geplant seien.

Nur ein Teilerfolg konnte erzielt werden: Nach Gesprächen mit den Kostenträgern und der Betriebsverwaltung wurden im St. Marien-Hospital ohne die Fördermittel die zwei genehmigten Intensivbetten eingerichtet.

Laut Mitteilung wird sich die Situation weiter verschärfen durch die geplante Zusammenlegung der Krankenhäuser Königswinter und Bad Honnef: Hier werden "weitere zwei bis vier Intensivbetten entfallen".

Damit für die im Krankenhausplan bereits bewilligten zehn neuen Intensivbetten in Bonn jetzt rasch die Finanzierung gesichert wird, hat Gesundheitsdezernent Volker Kregel erneut Laumann angeschrieben und die prekäre Situation in Bonn dargelegt.

Das Schreiben, das dem GA vorliegt, schließt mit der Bitte, "die ursprünglich bewilligten Fördergelder sofort zur Verfügung zu stellen, damit dieser Engpass in der Intensivbetten-Situation, der aus meiner Sicht nicht mehr länger verantwortet werden kann, beseitigt wird".

Das Universitätsklinikum Bonn, für dessen Finanzierung das NRW-Wissenschaftsministerium zuständig ist, wird in der Mitteilung nicht erwähnt, obwohl es ebenfalls in die Kranken- und Notfallversorgung der Bonner eingebunden ist.

Wie der ärztliche Direktor, Professor Michael Lentze, dem GA berichtete, wird im neuen Bettenhaus der Chirurgie und Urologie, das im letzten Herbst auf dem Klinikgelände bezogen worden ist, im September eine neue Intensivstation mit zwölf Intermediate Care Betten eröffnet, die laut Lentze für Entlastung sorgen dürfte. Es handelt sich dabei um einen Versorgungsstandard zwischen normaler Pflege und Intensivpflege mit dem Schwerpunkt auf Überwachung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Chaotische Organisation
Kommentar zu brachliegenden Testkapazitäten in Bonn Chaotische Organisation
Aus dem Ressort