Stadt Bonn Fragen und Antworten rund um die Servicenummer 115
BONN · Seit dem 14. April 2011 befindet sich die einheitliche Behördennummer 115 bei der Stadt Bonn im Regelbetrieb. Bisher bearbeitet das Call-Center monatlich nur knapp 100 Anfragen. Aber das soll sich jetzt ändern.
Wann ist der nächste Sperrmülltermin in meiner Straße? Wann ist mein neuer Personalausweis fertig? Wo muss ich mein neues Fahrzeug anmelden? Diese und viele weitere Fragen aus dem Behördendschungel können die Mitarbeiter der Servicerufnummer 115 telefonisch beantworten.
Rund 282 Kommunen aus elf Bundesländern und 88 Bundesbehörden nehmen schon an der bundesweiten Behördenrufnummer teil. Zum Jahresende soll die Zahl auf 350 steigen.
In Bonn gibt es den Service seit 2009. Vor rund drei Jahren startete die Bundesstadt zusammen mit anderen Kommunen den zweijährigen Pilotbetrieb in der Region Köln. Seit 14. April 2011 befindet sich die 115 im Regelbetrieb und steht den Bürgern für alle Fragen offen. Mit den Verbundpartnern Köln, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Frechen, Hürth, Siegburg, dem Rheinisch-Bergischen, dem Rhein-Erft-Kreis und dem Landschaftsverband Rheinland haben sich die Kommunen zum "115 Servicecenter der Region Köln" zusammengeschlossen.
"Die Stadt Bonn hat durchweg positive Erfahrungen mit der 115 gemacht. Die Nummer zeigt, wie gut interkommunale Kooperationen auch ebenenübergreifend funktioniert", berichtet Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt. Neben der Rufnummer der Stadtverwaltung (0228/770), stellt die 115 ein Zusatzangebot dar. "Anrufer der 115 können nicht nur städtische Themen abfragen, sondern erhalten auch Antworten auf Fragen zu Landes- oder Bundeseinrichtungen", erklärt Zießnitz. So könnten Anrufer auch Informationen zu Städten bekommen, die ebenfalls Teilnehmer der 115-Rufnummer sind, wie Hamburg, Berlin und neuerdings München.
Im Vergleich zur Rufnummer der Stadtverwaltung, die mit knapp 750 Anrufen am Arbeitstag sehr gut ausgelastet ist, bearbeitet das 115-Callcenter monatlich bisher knapp 100 Anfragen von Bonnern. Bei Minutenpreisen von 7 bis 29 Cent waren die Kosten der Hotline bisher sehr hoch. Ein Teil der Gebühren floss in den Ausbau der 115-Technik, der andere Teil deckte die Unkosten der Telekommunikationskonzerne.
Die hohen Kosten sind nun passé. Seit Mitte April ist die 115 zum Ortstarif erreichbar, sowohl aus dem Festnetz, als auch im Mobilfunk mehrerer Anbieter. Wer eine Festnetz-Flatrate hat, erreicht die Mitarbeiter im Servicecenter kostenfrei. "Die Services der 115 sollen mit der nun vorhandenen Flatratefähigkeit weiter ausgebaut werden, so dass mit einer Steigerung der Anrufzahlen zu rechnen ist", sagt Zießnitz.
Die Tarifumstellung bei der 115 erfolgte durch eine Verfügung der Bundesnetzagentur. Eine Umstellung im Mobilfunk obliegt jedoch den einzelnen Telekommunikationsunternehmen. Vodafone, Telefonica Germany und E-Plus haben ihre Tarife schon angepasst, so dass man mit einer Mobilfunknetz-Flatrate dieser Anbieter die Behördennummer ebenfalls kostenfrei erreichen kann.
Wer dort keine Flatrate hat, zahlt den ortsüblichen Tarif und kann sich so den teils zeitintensiven Gang zum Amt sparen. Nicht nur die Bonner gewinnen durch den neuen Service Zeit, sondern auch die Stadt. Die Mitarbeiter helfen bei allen behördlichen Fragen. Ob zur Rente, zum BAföG oder zur Steuererklärung stehen sie Anrufern mit Rat und Tat zur Seite. "Schnell, gut, verlässlich und abschließend", wie die Servicenummer 115 sich selbst bewirbt.
Rund 80 Prozent der Anrufe können laut Zießnitz direkt im städtischen Callcenter, sowohl bei der städtischen Verwaltung, als auch bei der 115, bearbeitet und abgeschlossen werden. Da es keine inhaltliche Auswertung der Telefonate gibt, vermag die Stadt nicht zu sagen, welche Fragen am häufigsten gestellt werden. Was sie weiß: Unsinnige Fragen habe es bisher nicht gegeben.
Mehr Infos zur Behördennummer 115 gibt es auf www.115.de
