Ordnungsdienst mit neuem Sicherheitskonzept Für die Bürger auf Streife

BONN · Randalierende Jugendliche und Betrunkene, Müll überall, Raucher auf Spielplätzen, Hunde ohne Leine - die Klagen der Bürger nehmen kein Ende. Allein in diesem Jahr gingen bisher 14 000 Beschwerden und Hinweise bei der Stadt ein. Die reagiert nun mit einem neuen Konzept auf die Bedürfnisse der Bürger nach mehr Ordnung und Sicherheit: Ab sofort werden mehr Ordnungsdienstmitarbeiter von morgens um sieben bis nachts ein Uhr stadtweit auf Streife gehen und in allen Stadtbezirken vor Ort ansprechbar sein.

 Auf Streife: Christina Morsch und Moritz Czellnik vom Stadtordnungsdienst auf der Fürstenstraße.

Auf Streife: Christina Morsch und Moritz Czellnik vom Stadtordnungsdienst auf der Fürstenstraße.

Foto: Roland Kohls

Wie das aussieht, das erläuterten am Freitag Ordnungsdezernent Wolfgang Fuchs und dessen Abteilungsleiter Harald Borchert. Das von den Bezirksvertretungen und dem Hauptausschuss beschlossene Konzept soll laut Fuchs der großen Nachfrage aus der Bevölkerung nach mehr Präsenz der Ordnungsdienste in der Stadt Rechnung tragen. Zu diesem Zweck wurden acht weitere Mitarbeiter für den Ordnungsdienst gewonnen, einer kommt aus der Verwaltung selbst, sieben wurden neu eingestellt. Insgesamt sind nun 27 Männer und Frauen für die Stadt vor Ort im Einsatz.

Die größte Neuerung dabei: Die Mitarbeiter sind dezentral in den vier Stadtgebieten tätig und seit 1. Juli aufgeteilt in einen Streifendienst mit 18 Mitarbeitern und einen Bezirksdienst mit neun Bediensteten. Und: Dieser Bezirksdienst wird auch räumlich in den jeweiligen Bezirksverwaltungsstellen angesiedelt und ist damit kontinuierlicher Ansprechpartner vor Ort.

Wie Borchert erklärte, bietet ein eigens dafür angeschafftes Computerprogramm dem Bürger einen weiteren Vorteil: Hinweise und Beschwerden werden so erfasst, dass jederzeit nachvollziehbar ist, was aus ihnen geworden ist.

Fuchs zufolge begrüßt die Bonner Polizei das Konzept und "freut sich über die Entlastung", die sich daraus für die Beamten ergibt. Auch habe die Polizei ihre Unterstützung bei der Schulung und Fortbildung der Ordnungsdienstmitarbeiter zugesagt. Denn die sei wichtig, da die Kollegen im Fall von gewaltsamen Auseinandersetzungen wissen müssten, wie sie sich zu verhalten hätten. Wie gut die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei funktioniert, zeige die Wache GABI in der Innenstadt, die im Übrigen auch mit einem Ordnungsdienstmitarbeiter aufgestockt werde.

Fuchs ist sicher, dass die starke Präsenz seiner Mitarbeiter in der Stadt sich positiv auf das Sicherheitsgefühl der Bürger auswirken wird. Die Männer und Frauen, die nun verstärkt auf Bonns Straßen auf Streife gehen, sind gut erkennbar: Auf ihrer blauen Dienstkleidung steht der gut lesbare Schriftzug "Stadtordnungsdienst". Sie sollen im Übrigen auch verstärkt kontrollieren, ob Bonns Wirte sich an das Rauchverbot halten. Und ob sie den Jugendschutz beachten: Jugendliche ab 16 dürfen nur bis 22 Uhr ohne Erwachsenenbegleitung Kneipen besuchen.

Die Ordnungskräfte werden laut Fuchs ihr Augenmerk besonders auf die Problembezirke richten, aus denen die häufigsten Klagen kommen. Und im Fall von gewalttätigen Auseinandersetzungen werde die Polizei zu Hilfe gerufen. Seine Devise: "Wir wollen die jetzt schon bestehende gute Zusammenarbeit mit der Polizei noch intensivieren und gemeinsam für mehr Sicherheit in der Stadt sorgen." Entsprechende Gespräche seien bereits aufgenommen.

Stadtordnungsdienst

Der Ordnungsdienst ist täglich von morgens um 7 bis nachts um 1 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen ab 10 Uhr vor Ort und kümmert sich um Jugendschutz, Lärmbelästigung, freilaufende Hunde, Nichtraucherschutz, wildes Grillen, illegale Müllablage und Verstöße gegen Verkehrs- und Straßenordnung. Überdies ist der Dienst auch für Hinweise erreichbar unter

Telefonnummer 0228/773333 oder per E-Mail an stadtordnungsdienst@bonn.de.

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