Für eine Woche in die Rolle eines Diplomaten schlüpfen

180 Studenten aus aller Welt nehmen bis Freitag an der Simulationskonferenz im Alten Wasserwerk teil.

Für eine Woche in die Rolle eines Diplomaten schlüpfen
Foto: Volker Lannert

Bonn. Größer könnte der Kontrast für die 18-jährige Mona kaum sein: Zu Hause sind es 36 Grad, hier in Bonn, fernab der Heimat Jemen, schneit es. Doch die eisigen Rahmenbedingungen können Mona nicht viel anhaben. Schließlich ist sie endlich am Ziel Deutschland angelangt, und das nach ganz anderen, viel widrigeren Begleitumständen, die in Jemen herrschen. Die junge Frau ist eine von rund 180 Studenten aus der ganzen Welt, die seit Montag an der großen UN-Simulationskonferenz teilnehmen.

Für eine Woche, bis einschließlich Freitag, schlüpfen Mona und die anderen in die Rolle von Diplomaten und begeben sich im doppelten Sinn in eine andere Welt: Im Alten Wasserwerk in Bonn debattieren sie unter dem Motto "Shrinking World. Growing Challenges. Covering Fundamental Needs" (Schrumpfende Welt. Wachsende Herausforderungen.

Deckung der Lebensbedürfnisse) über Probleme, die mit dem kontinuierlichen Wachstum der Weltbevölkerung und der zunehmenden Globalisierung einhergehen. Mona hat dabei die Funktion einer Richterin am Internationalen Gerichtshof und befasst sich mit den Themen "Angriff auf ein türkisches Schiff mit Hilfsgütern für den Gazastreifen" und dem "Status von Umweltflüchtlingen".

"Die besondere Herausforderung dabei ist, dass die Studierenden nicht ihr eigenes Land vertreten, sondern fremde Interessen, in der Regel die eines von ihnen repräsentierten Landes", erklärte Eva López, Pressesprecherin des studentischen Vereins BIMUN (Bonn International Model United Nations), der die Simulationskonferenz seit 2002 organisiert.

Der Verein wurde damals von Studenten der Universität Bonn gegründet, mit dem Ziel, den Konferenzteilnehmern die Bedeutung und Funktion der beiden Institutionen UNO und Europäische Union näherzubringen.

Am Montagvormittag eröffnete der Verein im Wasserwerk die Veranstaltung. Bonns Bürgermeisterin Angelica Maria Kappel sowie Mansour N'Diaye, Chef de Cabinet der UNCCD (das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung), und Uni-Rektor Professor Jürgen Fohrmann begrüßten die jungen Gäste und wünschten ihnen eine konstruktive Lösungssuche.

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