Bonner Spendenparlament Für Flüchtlinge und benachteiligte Kinder

BONN · Knapp 36.000 Euro gehen dieses Mal an zwölf Hilfsprojekte gemeinnütziger Vereine in Bonn. So haben es kürzlich die Mitglieder des Bonner Spendenparlaments bei ihrer zehnten Sitzung beschlossen.

Zugleich zog das Parlament nach eigenen Angaben Bilanz mit Blick auf das fünfjährige Bestehen der gemeinnützigen Initiative. In dieser Zeit haben die Mitglieder 83 Förderprojekte mit mehr als 185.000 Euro an Spendengeldern unterstützt.

"Wir freuen uns über diese beachtlichen Zahlen, entscheidend ist jedoch die geleistete Hilfe für so viele benachteiligte Mitbürger in Bonn", sagte der Vorsitzende des Spendenparlaments, Hans-Martin Schmidt, bei der anschließenden Jubiläumsfeier im Plenarsaal des Alten Wasserwerks. "Hinter jedem der geförderten Projekte stehen Schicksale von Menschen aus der Nachbarschaft, die dringend Unterstützung benötigen und auch verdienen", sagte Schmidt.

Schmidt dankte den inzwischen 372 Mitgliedern des Spendenparlaments für die regelmäßigen Spenden. "Die eigentlichen Helden aber sind die vielen Helfer und Freiwilligen der gemeinnützigen Vereine, die die vom Spendenparlament geförderten Projekte entwickeln und bei der Umsetzung mit Leben erfüllen", betonte der Vorsitzende.

Unter den Parlamentsmitgliedern und Gästen begrüßte die Initiative auch den Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der Schirmherr der Initiative ist. "Das Spendenparlament hat sich schon in den bisherigen fünf Jahren um unsere Stadt verdient gemacht. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil des bürgerschaftlichen Engagements", dankte Nimptsch. Die Stadt stehe vor immer neuen Herausforderungen. Dazu gehöre die Bekämpfung von Armut, die Integration von Flüchtlingen genauso wie der demografische Wandel. "Ich bin dankbar, dass das Spendenparlament gerade auch in diesen Bereichen so viele Projekte fördert", sagte Nimptsch.

Die ausschließlich ehrenamtlich Aktiven des Parlaments haben sich für die nächsten fünf Jahre ehrgeizige Ziele gesteckt. Die Zahl der Mitglieder des Spendenparlaments soll auf mehr als 600 gesteigert werden. Bis 2018 wird ein Fördervolumen von bis zu einer halben Million Euro angestrebt.

"Unsere Spenden fließen ausschließlich in die Förderung sozialer Projekte in Bonn und nicht in die Administration unserer Initiative. Das wird auch in Zukunft so sein", hob Rita Koch vom Präsidium des Bonner Spendenparlaments hervor. Zudem soll künftig ein "Förderprojekt des Jahres" ausgelobt werden. Bei der Sitzung war Koch mit Wolfgang Bös und Matthias Ohm für weitere zwei Jahre als Präsidium im Amt bestätigt worden.

Die zwölf vom Spendenparlament geförderten Projekte

Mit dem "Werkstatt-Tag" die Welt erforschen: Persönlichkeitsbildung am Experimentiertisch. Träger: Verein Abenteuer lernen. Fördermittel: 4950 Euro.

"Stark" durch Alphabetisierung: Starthilfe für junge Flüchtlinge. Verein Ausbildung statt Abschiebung. 4440 Euro.

Komm mit, ich zeig dir meine Stadt: Lebensraum vertiefen für Grundschulkinder mit sozial schwachem Hintergrund. Verein Kultur verbindet. 983,28 Euro.

Beistand für die Bildung: Kindern - meist mit Migrationshintergrund - eine Zukunft geben. Verein AVODAS. 4080 Euro.

"Balu und du": Selbstvertrauen durch persönlichen Paten. Caritas. 2700 Euro.

Tierlaute im Wald erleben: Der Förderverein "Haus der Natur - Waldinformationszentrum" will das Umweltbildungsangebot weiter ausbauen. 726,90 Euro.

Neuen Lebensraum erradeln: Fahrräder für Asylbewerber und Flüchtlinge der internationalen Förderklassen des Friedrich-List-Berufskollegs. Förderverein Friedrich-List-Berufskolleg. 1200 Euro.

Sonnenkinder: Therapiegruppe für Jugendliche von psychisch kranken Eltern. Verein Hilfe für psychisch Kranke. 3420 Euro.

Kurse für unter Dreijährige zur Integration: Deutschlernen für Kleinkinder und ihre Familien. Känguru - Verein für frühkindliche Bildung. 6000 Euro.

Syrische Flüchtlinge ehrenamtlich begleiten: Verein Ökumenische Flüchtlingshilfe Bonn. 2460 Euro.

Reparaturcafé in Dransdorf: Hilfe zur Selbsthilfe beim Handwerkeln für Frauen und Männer, die Lust haben, sich handwerklich zu betätigen. Stadtteilverein Dransdorf. 1952,22 Euro.

Körbe zum Leben: Basketballplatz für ehemals Suchtkranke. Verein für Gefährdetenhilfe. 2863,20 Euro.

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