Fußball statt Abhängen auf der Straße

Die Kooperation zwischen dem FC Tannenbusch und der Eichendorff-Schule trägt erste Früchte.

Tannenbusch. 1:0 für die Jungs vom FC Tannenbusch, bei den Anhängern brandet Jubel auf. Doch die gegnerische Mannschaft, Fünf- und Sechstklässler der Joseph-von-Eichendorff-Schule, lassen sich nicht entmutigen. Schon läuft der Gegenangriff, Anfeuerungsrufe hallen durch die Turnhalle der Schule am Propsthof.

Während die jungen Kicker, vier Feldspieler pro Team, mit vollem Einsatz um jeden Ball kämpfen, klärt Klaus Honisch am Spielfeldrand über den tieferen Sinn der Begegnung auf. "Hier geht es weniger ums Gewinnen, sondern um faires Spiel - und ums Verlieren-Können", sagt der Schulleiter.

Die fußballerische Kooperation zwischen dem 1. FC Tannenbusch und der Schule trägt erste Früchte. Ein kleines Turnier steht auf dem Programm, je zwei Mannschaften von Verein und Schule messen ihre Kräfte. Beide Seiten, so hoffen die Organisatoren des Projekts, werden davon profitieren.

"Am Nachmittag wollen wir den Schülern etwas bieten", erklärt Honisch. Sport statt Abhängen auf der Straße, lautet die Devise. Der FC Tannenbusch wünscht sich natürlich ein paar neue Vereinsmitglieder und kann dafür Trainer bieten, die ein positives Vorbild abgeben.

Die Idee einer Kooperation zwischen Schule und Verein reicht bis in den vergangenen September zurück. Damals fanden sich Eichendorff-Schüler erstmals zum Probetraining beim FC ein, begleitet von ihren Eltern. "Kinder finden nicht mehr leicht in einen Verein", so die Erfahrung von Jens Wünnenberg, Sportlehrer an der Schule. "Wir nehmen die Schüler und ihre Eltern deshalb ein bisschen an die Hand."

Doch wichtiger als die sportlichen sind die sozialen Aspekte. Drogen- und Suchtprävention sind damit gemeint, aber auch Motivationsförderung. "Die Schüler können sich einmal positiv präsentieren", sagt Honisch. Er weiß, dass seine Jungs und Mädels das später gut gebrauchen können. Sie sind Schüler "mit erhöhtem Förderbedarf".

Fußball spielt an der Schule eine wichtige Rolle. Es gibt eine Fußball-AG für Jungen und eine für Mädchen, außerdem ist man seit Dezember 2008 Kooperationspartner des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM). Lehrer wie Schüler werden vom FVM zu Schiedsrichtern ausgebildet. Schlusspfiff: Das Spiel endet 5:0 für den FC. Und Honischs Ziel ist erreicht. Denn die Eichendorffler nehmen's gelassen.

Weitere Infos unter: www.eichendorffschule-bonn.de

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