Gebühren für Müll und Abwasser steigen

Im kommenden Jahr muss die vierköpfige Familie Mustermann mit rund 2,9 Prozent höheren Grundbesitzabgaben rechnen. Das bedeutet nach Angaben der Stadt, dass sie 22,82 Euro mehr für Kanalabgaben, Abfallgebühren und Straßenreinigung einkalkulieren muss.

Bonn. (bot) Im kommenden Jahr muss die vierköpfige Familie Mustermann mit rund 2,9 Prozent höheren Grundbesitzabgaben rechnen. Das bedeutet nach Angaben der Stadt, dass sie 22,82 Euro mehr für Kanalabgaben, Abfallgebühren und Straßenreinigung einkalkulieren muss. 2011 zahlt die Bonner Durchschnittsfamilie 805,42 Euro, in diesem 782,60 Euro.

Nachdem der Umweltausschuss der von der Verwaltung vorgeschlagenen Anhebung der Abfallgebühren um 7,03 Prozent zugestimmt hat ( der GA berichtete), stehen im Bau- und Vergabeausschusses am Donnerstag, 2. Dezember, nun die um 1,47 Prozent steigenden Kanalabgaben auf der Tagesordnung. Die Entscheidung trifft dann der Stadrat am 16. Dezember. Bei den Grundsteuern ist 2011 keine weitere Erhöhung vorgesehen, sie waren erst in diesem Jahr angehoben worden.

Die Stadt Bonn muss die Kanalabgaben 2011 um 1,47 Prozent anheben. Für die Bonner Mustermanns steigt daher die Gebührenlast für Schmutz- und Niederschlagswasser jährlich um 7,50 Euro, sie zahlen also 517,50 Euro im nächsten Jahr.

"Diese Belastung liegt im landesweiten Vergleich immer noch unter dem NRW-Schnitt", heißt es seitens der Stadt. Das Kommunalabgabengesetz (KAG) verpflichte die Kommunen zu kostendeckenden Gebühren. Das gelte auch für die Nutzung städtischer Abwasseranlagen.

2011 geht die Stadt von einem Gebührenbedarf von mehr als 66 Millionen Euro aus, das sind rund 993 000 Euro mehr als 2010. Nach dem Abwasserbeseitigungskonzept ist die Stadt zu Investitionen von rund 20 Millionen Euro jährlich verpflichtet, um das Abwassernetz zu erneuern.

Der Gebührenbedarf für die Müllabfuhr 2011 hat sich gegenüber der Kalkulation des Jahres 2010 insgesamt lediglich um rund 246 000 Euro erhöht. Grund für die Anhebung der Abfallgebühren ist eine Unterdeckung aus dem Jahr 2009 von mehr als 960 000 Euro, die nun auszugleichen ist.

Die Stadt weist darauf hin, dass sich Bonn mit dem Gebührenniveau für Abfallbeseitigung noch im Mittelfeld nordrhein-westfälischer Städte bewegt. "2009 konnten die Gebühren sogar um 6,6 Prozent gesenkt werden." Die Straßenreinigungsgebühren bleiben für die Mustermanns mit 54,60 Euro im Jahr konstant.

Die Bonner MustermannsDie im Bericht zitierte Familie Mustermann besteht aus vier Familienmitgliedern, lebt auf einem Hausgrundstück mit einer bebauten und befestigten Fläche von 120 Quadratmetern in einer Anliegerstraße und ist an die Kanalisation angeschlossen.

Sie verbraucht nach Angaben der Stadt bonntypisch 150 Kubikmeter Frischwasser jährlich und nutzt eine 120-Liter-Restmülltonne, die alle zwei Wochen geleert wird. Ihr Grundstück ist der Anliegerstraße, die einmal wöchentlich gereinigt wird, mit 15 Metern Frontlänge zugewandt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Falsches Spiel
Kommentar zu Haushalt, Schuldenbremse und Ukraine-Krieg Falsches Spiel
Aus dem Ressort