Gedenken an die Pogromnacht: Schweigegang durch Beuel
Lesung im Jungen Theater
Beuel. (hol) Zum Gedenken an die Opfer von Rassismus und Gewalt in der Pogromnacht, 9./10. November 1938, wird am Montag ein Schweigegang durch die Straßen des Beueler Zentrums veranstaltet. Der Gang beginnt um 17.30 Uhr. Um 18 Uhr findet auf dem Platz der früheren Synagoge, Siegfried-Leopold-Straße, eine kleine Kundgebung statt.
Nach der Kundgebung führt der Schweigegang zum Jungen Theater Bonn, Hermannstraße 54. Dort inszeniert ab 18.30 Uhr die Beueler Initiative gegen Fremdenhass und das Junge Theater eine kleine szenische Lesung. Zwölf Schüler der Theater AG des Helmholtz-Gymnasiums in Duisdorf tragen Texte vor, die von Verfolgung und Verfolgten in der Zeit des Nationalsozialismus handeln.
In Bonn wurden die Synagogen nicht in der Nacht zum 10. November 1938 in Brand gesetzt, weil der entsprechende Befehl erst gegen Mitternacht bei der Gestapo einging. Die zuständige SS-Dienststelle wartete auf SS-Männer aus dem Umland, um zu verhindern, dass die Beteiligten erkannt werden.
Am 10. November wurden dann am helllichten Tag die Synagogen in Bonn, Bad Godesberg, Beuel, Mehlem und Poppelsdorf in Brand gesetzt. Geschäfte und Wohnungen wurden zerstört. In den darauf folgenden Tagen wurden viele jüdische Männer verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau gebracht.
