Geldregen für Dransdorf

DRANSDORF · Die Finanzprobleme des Stadtteilvereins Dransdorf sind - zumindest vorerst - gelöst. Die Sozialverwaltung schlägt dem Stadtrat vor, den Verein in den nächsten beiden Jahren einen Sonderzuschuss in Höhe von jeweils 139.000 Euro zu gewährleisten - zusätzlich zu den bereits im Etat verankerten 63.800 Euro pro Jahr.

 Der Stadtteilverein Dransdorf bietet immer wieder Ferienaktionen für Kinder an. Die Angebote des Vereins sichern das gesellschaftliche Miteinander im ehemaligen Sozialbrennpunkt.

Der Stadtteilverein Dransdorf bietet immer wieder Ferienaktionen für Kinder an. Die Angebote des Vereins sichern das gesellschaftliche Miteinander im ehemaligen Sozialbrennpunkt.

Foto: Roland Kohls

Mit diesem Rettungsvorschlag erkennt die Verwaltung die wichtige Funktion des Vereins als Kooperationspartner an. Im Laufe der Jahre hat der Träger ein breites Spektrum sozialer Angebote für die Dransdorfer entwickelt: Neben dem Kernbereich mit den Schwerpunkten Begegnung, Bildung und Vernetzung wurden zudem Gemeinwohlarbeitsplätze in unterschiedlichen Gewerken vom Garten- und Landschaftsbau bis hin zur hauswirtschaftlichen Seniorenbetreuung vorgehalten.

Durch seinen stadtteilorientierten, zielgruppenübergreifenden Arbeitsansatz hat der Stadtteilverein in der Vergangenheit einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die Lebenssituation und das Miteinander der Bewohner zu verbessern und das Image des ehemaligen Brennpunkts Dransdorf deutlich aufzuwerten. Die im Rahmen des integrierten Handlungskonzeptes begonnene Arbeit wurde damit nachhaltig fortgeführt und verstetigt.

"Wir freuen uns sehr über den Vorschlag der Verwaltung. Damit ist sichergestellt, dass wir unsere Arbeit in Dransdorf fortsetzen können", erklärte Wilfried Klein, der gemeinsam mit Brigitta Poppe und Götz Straube den Vereinsvorstand bildet.

Seit 2006 erhält der Verein - nach Auslaufen der Landesförderung - aus städtischen Mitteln einen Zuschuss zu den Personal- und Sachkosten für die Geschäftsführung und die Seniorenarbeit. Die Allgemeine Sozialberatung wird im Rahmen von Einzelfallhilfen aus Mitteln zur Erfüllung gesetzlicher Pflichtaufgaben nach SGB II und SGB XII finanziert. Die bisherige Finanzierung stützte sich neben den kommunalen Fördermitteln auf Zuschüsse des Jobcenters für Arbeitsgelegenheiten, auf Projektfinanzierungen und Spenden.

Nachdem sich abzeichnete, dass durch eine Gesetzesänderung auf Bundesebene die Fördermittel des Jobcenters für Arbeitsgelegenheiten drastisch reduziert würden und damit ein wesentlicher Finanzierungsbaustein entfallen und dadurch die Gesamtfinanzierung des Vereins nicht mehr gesichert sein würde, hat die Fachverwaltung dem Verein empfohlen, für die Zeit ab 2012 ein Konzept für eine nachhaltige Gemeinwesenarbeit einschließlich einer tragfähigen Personal- und Finanzplanung zu erarbeiten, um die bisherige erfolgreiche Arbeit zukünftig weiterführen zu können.

Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass die "befürchteten" Kürzungen eingetreten sind und die Existenz des Vereins und damit auch die bisherige nachhaltige Verbesserung des Stadtteils in erheblichem Maße gefährden. In der vorliegenden Konzeption stellt der Verein die für die Zukunft geplante Weiterentwicklung seiner Gemeinwesenarbeit vor.

Gemeinsam mit anderen Akteuren vor Ort - ortsansässige Vereine, Initiativen und Verbände, Wohnungseigentümer, Gewerbetreibende, Fachdienste und das Amt für Kinder, Jugend und Familie - und unter Einbeziehung der Bürger sollen verstärkt bedarfsgerechte Projekte und nachhaltig wirksame Strukturen entwickelt werden. Dadurch soll eine zukunftsweisende Weiterentwicklung des Stadtteils und eine weitere Steigerung der Lebensqualität für die dort lebenden Menschen ermöglicht werden. Der Sonderzuschuss muss laut Stadt im Haushaltsjahr 2012 überplanmäßig bereitgestellt werden.

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