Neue Tarifreform Gema gewährt Jecken Nachlässe

BONN · Trotz der Einigung zwischen dem Bund Deutscher Karneval (BDK) und der Gema über die neuen Veranstaltungstarife bleiben die Sorgenfalten bei den Karnevalisten. "Der BDK hat zwar einige Vergünstigungen erreicht, aber trotzdem bringt uns die Tariferhöhung in eine schwierige Lage", sagte Stephan Eisel, Vize-Präsident des Festausschusses Bonner Karneval. Die steigenden Kosten müssten durch Mehreinnahmen aufgefangen werden.

 Für Karnevalsveranstaltungen müssen ab April 2013 höhere Gema-Gebühren gezahlt werden.

Für Karnevalsveranstaltungen müssen ab April 2013 höhere Gema-Gebühren gezahlt werden.

Foto: Frank Homann

Die wichtigsten Verhandlungsergebnisse:

  • Es bleibt dabei: Die Vereine müssen pauschal zehn Prozent von den Eintrittsgeldern an die Gema abführen. Um diese Neuerung abzufedern, erhalten die Vereine, die im BDK Mitglied sind, zusätzlich zu dem bisherigen 20-prozentigem BDK-Nachlass einen neuen 15-prozentigen Brauchtumsnachlass, wenn es sich um gemeinnützige Veranstaltungen ohne Gewinnabsicht handelt. Diese Nachlässe gelten bis einschließlich der Karnevalszeit 2018.
  • Der im neuen Gema-Tarif eingeführte Zeitzuschlag ab fünf Stunden Veranstaltungsdauer wurde jetzt auf acht Stunden erhöht.
  • Der neue Tarif gilt erst ab dem 1. April 2013 und nicht wie vorgesehen ab dem 1. Januar 2013. Somit gilt der neue Tarif nicht für die Session 2012/13.
  • Bei Meinungsverschiedenheiten über die Abrechnungen zwischen den Vereinen und der Gema wird vor Beginn eines Gerichtsverfahrens der BDK als Schlichter eingeschaltet.
  • Die Rechnungen der Gema werden nicht mehr vor Beginn der Session für alle Veranstaltungen eines Vereins ausgestellt und zur Zahlung fällig, sondern in zwei Phasen (Termine bis 31. Dezember und Termine ab 1. Januar).
  • Die Frage der Überprüfung der Angaben der Vereine wurde auch geregelt: Am Veranstaltungstag sind nur noch reine Kontrollen zum Zählen der Besucher gemäß Anmeldung möglich.

Gefragt, wie viel Mehrkosten durch die Gema-Tariferhöhung auf den Festausschuss Bonn künftig zukommen, antwortete Stephan Eisel: "Das hat noch niemand genau ausgerechnet. Aber die Kosten werden deutlich steigen - trotz des Verhandlungsgeschicks des BDK."

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