15 Einbrüche in Bonner Kioske Gericht klagt Bande von vier Männern an

BONN · Am Ende ging es offenbar Schlag auf Schlag: Innerhalb eines guten Monats sollen vier Männer im Alter zwischen 30 und 42 Jahren 15 Einbrüche in Bonn begangen haben.

Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, wurde das Quartett jetzt vor allem wegen bandenmäßigen Einbruchdiebstahls angeklagt. Spezialisiert hatten sich die allesamt Vorbestraften darauf, Kioske aufzubrechen.

Im Oktober 2013 begann die Serie in einem Supermarkt: Zwei der Angeklagten hebelten laut Prietze eine Notausgangstür auf und drangen dann im Gebäude in den Kiosk ein. Da sie die vielen Tabakwaren gar nicht abtransportieren konnten, sollen sie den 42-Jährigen zu Hilfe gerufen haben.

Dieser scheint mit einem Bettlaken herbeigeeilt zu sein und Schmiere gestanden zu haben. Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera soll zu sehen sein, wie die 30 und 31 Jahre alten Angeklagten den Laden dreimal mit dem prallgefüllten Laken verlassen. Sie erbeuteten Tabak, Zigaretten und Lose im Wert von gut 14.000 Euro.

Hoher Schaden entstand auch während Sanierungsarbeiten an der Landesklinik: Laut Prietze drangen die Täter mit einem gestohlenen Schlüssel in Baucontainer ein und nahmen nagelneue Armaturen, Werkzeugteile und 100 Kilogramm Messingschrott im Gesamtwert von 15.000 Euro mit.

In Untersuchungshaft wanderten die anscheinend unter Telefonüberwachung stehenden Männer Ende November. Ein Anwohner, der die Angeklagten zum Teil kennt, rief die Polizei, als drei von ihnen gerade in einen Lottoladen am Wilhelmplatz einbrachen. Polizisten konnten zwei der Männer an Ort und Stelle und einen Komplizen, der flüchten konnte, weniger später schnappen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den einzelnen Männern weitere Taten vor. Bereits ab Anfang 2013 sollen sie krumme Dinger gedreht haben - allerdings nicht als Bande. So soll etwa der 30-Jährige einer Frau, die mit dem Rollator unterwegs war, die an der Gehhilfe festgemachte Handtasche entrissen haben. Während drei Angeklagte bislang offenbar schweigen, soll der vierte ein Geständnis abgelegt haben.

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